... und Schüler den Unterricht bewerten. SPD-Idee war auch Empfehlung der Enquetekommission
Hamburg. Die SPD fordert mit ihrem Bürgerschaftsantrag zur Qualitätsoffensive für den Unterricht an Schulen den Senat auf, ein Konzept für eine umfassende und verbindliche Feedback-Kultur sowie regelmäßige Hospitationen der Lehrer untereinander zu entwickeln. Neu sind diese Ideen nicht, denn schon die Enquetekommission der Bürgerschaft zur Bildungspolitik hatte in ihrem Abschlussbericht aus dem Jahr 2007 diese Schritte in allgemeiner Form empfohlen. Geschehen ist seitdem allerdings noch nicht viel.
"Die Feedback-Kultur an Schulen ist unter Nutzung auch anonymisierter Befragungen auszubauen. Dabei sind alle an Schule beteiligten Personen zu berücksichtigen", heißt es in den Empfehlungen der Enquetekommission. Und auch das Thema Hospitationen wird im Abschlussbericht aufgegriffen. "Es sollen unterschiedliche Formen der Hospitation und Evaluation verstärkt zur Schul- und Unterrichtsentwicklung genutzt werden", schreibt die Kommission. Diese Schritte sollten innerhalb des Kollegiums und der Schulleitung sowie extern durch sogenannte "Peers" (etwa: gleichrangige Beobachter, die Red.) sowie im Rahmen der Schulinspektion erfolgen.
Die Schülerkammer hatte 2009 ein verpflichtendes Schüler-Feedback gefordert. Schüler sollen regelmäßig den Unterricht bewerten und sagen, was ihnen gefällt oder missfällt. Die damalige Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) hatte durchaus Sympathie für den Vorschlag der Schüler.
Wie Goetsch damals ist auch der SPD-Bürgerschaftsfraktion heute klar, dass die Feedback-Kultur nicht von oben verordnet werden kann. "Das ist ein weiter Weg", sagt Lars Holster, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Es gehe darum, Einstellungen und Verhaltensweisen von Lehrern zu ändern. Auch regelmäßige Hospitationen können zur Verbesserung der Unterrichtsqualität beitragen. Bislang ist es eher selten, dass Lehrer den Unterricht von Kollegen beobachten und auf Schwächen hinweisen.