Das Gymnasium in Harburg koordiniert ein internationales Projekt, an dem elf Schulen aus zehn europäischen Ländern teilnehmen. Auch eine Partnerschaft mit der Technischen Universität Harburg gibt es.
Harburg. Wenn die Schüler am katholischen Niels-Stensen-Gymnasium ihre weißen Kittel anziehen, sehen sie schon sehr kompetent aus. Und tatsächlich ist ihre Arbeit äußerst anspruchsvoll. Die 15 Schüler der Arbeitsgruppe Biotechnologie forschen auf dem Gebiet der Molekularbiologie, genauer gesagt, der Proteomik - der Erforschung der Proteine. Das Gymnasium in Harburg koordiniert ein internationales Projekt, an dem elf Schulen aus zehn europäischen Ländern teilnehmen. Auch eine Partnerschaft mit der Technischen Universität Harburg gibt es. Projektleiter Horst Rupprecht, der Biologie und Chemie unterrichtet, will die Jugendlichen für Naturwissenschaften begeistern und schafft das auch. "Eine Reihe von Schülern, die an naturwissenschaftlichen Projekten teilgenommen haben, hat danach Naturwissenschaften studiert", sagt Rupprecht.
An diesem Tag steht eine Versuchsreihe auf dem Programm: Die Zwölftklässler untersuchen fünf unterschiedliche Fischproben und lösen die Fischeiweiße heraus, um herauszufinden, wie viele unterschiedliche Eiweiße das Muskelfleisch aufweist. Daraus lässt sich etwa ablesen, welche Fischarten miteinander verwandt sind.
"Es geht darum, das wissenschaftliche Arbeiten zu üben", sagt Rupprecht. "Es geht um den Erkenntnisgewinn und die Motivation, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen." Weil er gerne möchte, dass Molekularbiologie und Proteomik dauerhaft in das Curriculum der Schule integriert werden, würde er gern ein S1-Labor, ein Labor der Sicherheitsstufe 1, einrichten. "Nur so ist das Ziel, ein Kompetenzzentrum für diese Bereiche zu werden, zu erreichen. Dann könnten unsere jungen Leute als Multiplikatoren Jugendliche anderer Schulen oder auch Lehrer unterrichten"; sagt Rupprecht.