Hamburg will auf die wachsenden Schülerzahlen reagieren, sagte Schulsenator Rabe bei der Vorstellung eines Schulentwicklungsplan.
Hamburg. Hamburgs Schulen sollen der wachsenden Schülerzahl angepasst werden. Unter anderem sollen in der HafenCity eine Grundschule und ein Gymnasium entstehen, wie Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung eines Entwurfs für einen neuen Schulentwicklungsplan sagte. Auch im Stadtteil Eimsbüttel sei ein neues Gymnasium geplant. Zudem sollen im Ortsteil Meiendorf und in Veddel zwei neue Stadtteilschulen gegründet werden.
Daneben sieht der Entwurf Erweiterungen und Neubauten an zahlreichen Standorten vor. Grundlage ist die Bevölkerungsprognose des Statistikamtes, wonach die Schülerzahlen bis 2022 um 3,7 Prozent im Vergleich zu 2011 wachsen. Zudem werde berücksichtigt, dass Klassen verkleinert worden seien und Schüler durchschnittlich länger zur Schule gingen. Eine Rolle spielte auch der Ausbau von Ganztagsschulangeboten.
Insgesamt seien 61 Gymnasien, 56 Stadtteilschulen sowie 191 selbstständige Grundschulen und 13 Grundschulangebote an Stadtteilschulen vorgesehen. „Hamburg hat mit der Schulstruktur aus vierjähriger Grundschule, Stadtteilschule und Gymnasium ein sehr leistungsfähiges und modernes Schulsystem gefunden“, sagte Rabe. Deshalb werde dieses Schulsystem vom Senat geschützt.
Bei der Planung seien regionale Besonderheiten und der Willen der schulischen Gremien berücksichtigt worden. So blieben in ländlichen Bereichen sieben eigentlich zu kleine Grundschulen erhalten, um den Kindern weite Wege zu ersparen.
Der Vorstellung des Entwurfs soll nun ein mehrmonatiger Beratungs- und Beteiligungsprozess mit Schulen, Bezirken, Eltern-, Lehrer- und Schülervertretungen folgen. Anfang Februar 2012 soll die Deputation der Schulbehörde abschließend entscheiden.
Schätzungen zufolge seien an einem Fünftel aller Schulen größere Baumaßnahmen von über 1,5 Millionen Euro nötig, sagte Rabe. Die vom Vorgängersenat vorgesehenen Investitionen würden dazu nicht ausreichen.
Zur Finanzierung plant Rabe unter anderem, dass die Schulbehörde Immobilien, die sie nicht mehr braucht, an die Finanzbehörde oder den Senat zurückgibt. Insgesamt habe Hamburg genug Raum für die vielen Schüler, er stehe nur an der falschen Stelle, erklärte Rabe. (dapd)