Zwei Parteien in der Koalition der Bundesregierung - die CDU und die FDP - vertreten zur Frage der Frauenquote in Unternehmen mindestens drei Meinungen: Das Spektrum reicht von einer gesetzlichen Quote über eine halb freiwillige bis hin zu gar keiner.

Die Debatte um die Frauenquote ist zäh, sie kommt nicht voran. Es gibt ja auch nichts zu gewinnen. Mit einer gesetzlich festgelegten Frauenquote würde die Regierung vor allem negative Ergebnisse erzielen: zum einen den Widerstand von Unternehmen, die mit allen juristischen Tricks gegen die Vorgabe angehen würden. Zum anderen Proporzfrauen auf Karriereposten, auf die sie nach rein professionellen Gesichtspunkten vielleicht gar nicht gehören. Denn Top-Kräfte, die diesen Ansprüchen auch gerecht werden, kann sich ein Unternehmen nicht backen. Auch mit Frauenquote nicht.

Unbestritten: In den Führungspositionen deutscher Unternehmen arbeiten zu wenig Frauen. Es müssen deutlich mehr werden, wenn Deutschland seine wirtschaftliche Leistungskraft erhalten und ausbauen will. Das ist aber keine Frage von Quoten. Entscheidend ist, ob eine Frau in einem Unternehmen gute Bedingungen für Arbeit und Karriere vorfindet. Das beginnt mit der Talentförderung und reicht bis zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch bei Spitzenkräften.

Jedes moderne Unternehmen, das etwas auf sich hält, wird heute um jede talentierte weibliche Arbeitskraft buhlen. Personalchefs, die Frauen mit Karrierepotenzial benachteiligen, weil diese auch Mutter werden wollen, schaden nicht in erster Linie den Frauen. Sie schaden ihren eigenen Unternehmen. Aufklärung über weibliche Leistungsfähigkeit und über moderne Personalführung könnte in dieser Hinsicht hilfreicher sein als eine gesetzliche Frauenquote.