Seine Mission ist schwierig. Obwohl mit Leichtigkeit formulierbar: Hans-Peter Strenge muss die Diskutanten "im Zaun" halten. Ab morgen leitet der 63-Jährige als Schlichter den runden Tisch zur Obdachlosigkeit. Der Sozialdemokrat, als Sohn einer alleinerziehenden Buchhändlerin in Nordstrand geboren und in Rissen aufgewachsen, gilt als sanft, aber bestimmt. Gerade einmal 45 Minuten hatte der Präsident der Synode der Nordelbischen Kirche den Chef des Bezirks Mitte, Markus Schreiber, ins Gebet genommen - schon war dessen umstrittener "Anti-Obdachlosen-Zaun" an der Helgoländer Allee Geschichte.
"Ich will etwas bewegen", sagt der Jurist, der nach der Internatszeit in St. Peter-Ording in Freiburg und Hamburg studierte - und als Briefträger jobbte. "Hunde mag ich seither nur noch aus Stoff", sagt Strenge, der mit Ehefrau Irene in Klein Flottbek lebt. In jenem Bezirk, dessen Chef er selbst einst war: Von 1984 bis 1995 war der Erich-Kästner-Fan Bezirksamtsleiter in Altona. Zwischen unterschiedlichen Interessen zu vermitteln, das hat der leidenschaftliche Spaziergänger gelernt - auch als Vater von drei mittlerweile erwachsenen Kindern. Entspannung findet der Ex-Staatsrat am Meer. "Ich bin der Typ Nordsee." Hans-Peter Strenge sorgt für frischen Wind. In jeder Debatte.