Das Gebäude am Furtweg soll abgerissen werden. Es bleiben nur noch zwei Wochen Zeit, eine Lösung für die 85 Kinder und nein Mitarbeiter zu finden.
Eidelstedt. Die Zeit drängt für die Kinder und Mitarbeiter im Kinderhaus Furtweg. Zum 30. September wurde der Mietvertrag gekündigt, das in die Jahre gekommene, mit Efeu bewachsene Gebäude soll abgerissen werden. Ein Neubau ist geplant. Doch die Kindertagesstätte hat immer noch keine Fläche, auf der die 85 Kinder und neun Mitarbeiter während der Bauarbeiten bis voraussichtlich Mitte 2013 ausweichen können. "Wir bemühen uns seit etwa zwei Jahren um ein Grundstück, auf der wir während der Übergangszeit Container aufstellen können. Doch die Stadt hat uns bislang keine einzige Fläche anbieten können", sagt Konrad Mette, Vorstand des Trägers Stiftung Kindergärten Finkenau.
Die Pläne dafür, dass am Furtweg ein Neubau mit Räumen für die Kita und medizinischen Praxen entstehen soll, sind seit zwei Jahren bekannt. Damals wurde mit dem Eigentümer der Immobilie, der Vermögensverwaltung von Ehrenbürger Professor Dr. Dr. h.c. Helmut Greve, ein städtebaulicher Vertrag unterzeichnet, der auch dieses Vorhaben beinhaltete: "Die Immobilie hat ihre Lebensdauer erreicht. Wir werden hier Anfang 2012 mit dem Abriss beginnen", bestätigte Ralph Knist, Leiter der Professor Greve Vermögensverwaltung, dem Abendblatt. Die Kündigung für die Kita sei bereits Anfang des Jahres fristgemäß erfolgt.
In der Kita ist die Verunsicherung groß. "Wir haben Angst, dass die Kita geschlossen wird und unsere Kinder schlichtweg keine Betreuung mehr haben. Erste Kinder sind bereits abgemeldet worden", sagte die Elternvertreterin Catherine Dornig. Es müsse doch auch im Interesse der Stadt Hamburg sein, dass eine Ersatzfläche zur Verfügung gestellt wird.
Die letzte Hoffnung ist der SV Eidelstedt von 1880. Auf einem Teil des rund 20 000 Quadratmeter großen Geländes am Furtweg wollte Konrad Mette Container aufstellen. Der Sportverein steht der Sache positiv gegenüber: "Wir setzen hier in Eidelstedt auf gute Nachbarschaft. Natürlich würden wir auch eine Fläche für die Container finden", sagte Geschäftsführer Martin Hildebrandt. Aber letztendlich müsse das Sportamt der Stadt Hamburg entscheiden, dem das Gelände gehört. Doch Stiftungsvorstand Mette sagt: "Ich habe bereits mehrfach mit dem Sportamt gesprochen, aber es gab bislang noch nicht einmal eine Besichtigung vor Ort. Und das, obwohl die Zeit drängt."
Unterstützung kommt aus der Politik. Die Eidelstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Martina Koeppen sagte: "Wir brauchen dringend eine Lösung. Alle Beteiligten müssen sich an einen Tisch setzen."Die Kinder könnten ja nicht auf der Straße betreut werden.
Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD) wurde bereits von den Eltern um Hilfe gebeten, und es gab auch ein Treffen: "Uns stehen leider in diesem Bereich keine eigenen bezirklichen Flächen zur Verfügung. Aber wir versuchen alles, um in Abstimmung mit der Stadt eine Ersatzfläche in der Umgebung zu finden."
Nachdem das Abendblatt die Innenbehörde, zu deren Zuständigkeit das Sportamt gehört, um eine Stellungnahme gebeten hatte, kommt nun offenbar Bewegung in die Angelegenheit: "Wir prüfen zusammen mit dem Sportverein und der Kita, inwieweit die Container auf dem Sportgelände für die Zeit der Bauarbeiten aufgestellt werden können", sagte Behördensprecher Frank Reschreiter.
In der Finanzbehörde jedoch, die über das Immobilienmanagement auch über freie Grundstücke der Stadt verfügt, ist der Vorgang offenbar unbekannt: "Wir haben keine Anfrage der Kita für eine Ersatzfläche vorliegen."