Hamburg. Im Hafen sollen künftig die Emissionen aus Schiffsdieseln deutlich sinken. Das hat gestern Wirtschaftssenator Frank Horch im Vorfeld des GreenPort-Kongresses angekündigt, zu dem in der kommenden Woche fast 200 Experten aus 25 Ländern in Hamburg erwartet werden. "Wir nehmen Überlegungen für eine Landstromversorgung von Kreuzfahrern und Frachtern ebenso ernst wie Tankmöglichkeiten für Flüssiggas. Diese Möglichkeiten sollen auch bei der zweitägigen Veranstaltung diskutiert werden", sagte der Senator weiter. Er erwartet, dass eine umweltfreundliche Abfertigung von Schiffen vor allem für Kreuzfahrtreedereien attraktiv sein wird.
Wie und wie schnell Hamburg künftig den Ausstoß von Schwefel, Kohlendioxid und Stickoxiden begrenzen will, ist noch nicht entschieden. Möglich wäre eine Stromversorgung für Schiffe auch von der Wasserseite aus. "Es wird sicher nicht nur einen Weg geben, um den Hafen sauberer zu machen", sagte Horch. Klar ist: Schiffe, die beispielsweise für die Aufnahme von Landstrom ausgerüstet sind, sollen in Hamburg beim Hafengeld zusätzliche Rabatte eingeräumt werden. Einen Anhaltspunkt dafür, wie viel für eine Landstromversorgung in der Hansestadt ausgegeben werden müsste, gibt es inzwischen aus Los Angeles. Dabei rechnet der gegenüber Hamburg nur etwas kleinere Hafen mit insgesamt 127 Millionen Dollar.
Gastgeber für den 6. GreenPort Congress am 14. und 15. September - Austragungsort in den vergangenen Jahren waren Stockholm, Neapel, Amsterdam und London - ist die Hamburger Port Authority (HPA). "Die Nachhaltigkeit ist für Häfen immer bedeutender geworden. Sie hat sich mittlerweile zu einem wichtigen Wettbewerbsmerkmal entwickelt", sagte HPA-Chef Jens Meier. Die HPA selbst verwendet für ihre 29 Schiffe bereits seit 2009 schwefelfreien Treibstoff. Dazu sind die eigenen Anlegeplätze der Hafenverwaltung sowie die öffentlichen Liegeplätze für Binnenschiffe und Fähren inzwischen mit Stromanschlüssen für diese kleineren Schiffe ausgerüstet.