Die Geschichte der Energiesparlampe hat längst nicht mehr das Zeug zur Komödie. Denn lachen kann über die von Brüsseler Bürokraten auf Druck gut geschulter Lobbyisten verordnete Einführung der umstrittenen Leuchtmittel wohl kein Kunde mehr. Es ist eine Tragödie, die sich an den Decken in Wohn- und Schlafzimmern abspielt. Sicherlich macht es Sinn, nach einer Alternative für die energiefressenden alten Glühbirnen zu suchen. Aber es muss zumindest ein sinnvoller, überzeugender Ersatz her. Und genau das ist die Energiesparlampe in ihrer heutigen Form nicht.
Mag sein, dass man mit den modernen Leuchten Strom und CO2 spart. Aber zu welchem Preis? Ein paar Fakten: Das Gros der Energiesparlampen benötigt mindestens eine Minute bis sie eine Leuchtkraft entfaltet, die zumindest sicherstellt, dass man sich beim Gang in den Keller nicht das Genick bricht. Dieses Problem könnte man noch als Randnotiz einer verwöhnten Wohlstandsgesellschaft abtun. Um das Klima zu retten, muss man eben auch mal warten können. Dass allerdings bei aktuellen Tests von Energiesparlampen Ausdünstungen des krebserregenden Stoffs Phenol nachgewiesen wurden und sich in den Leuchten das hochgiftige Quecksilber befindet, dürfte selbst Umweltschützern mehr als eine Randnotiz wert sein. Denn Sondermüll gehört nicht über den Küchentisch.
Umso dreister ist es, dass einen Tag bevor die 60-Watt-Glühbirne aus dem Handel verbannt wird, die Hersteller von Energiesparlampen Preisaufschläge von 25 Prozent kommunizieren. Ein giftiges, ineffizientes und überteuertes Produkt als Ökoinnovation? Wer da noch lachen kann ...