Viele Kunden fühlen sich von der Telekom drangsaliert. Die Verbraucherzentrale Hamburg reichte nun in Bonn Klage ein.

Hamburg/Bonn. Zwischen Verbraucherschützern und der Telekom ist ein heftiger Streit um die Verkaufspraktiken des Telekommunikationsnternehmens entbrannt, der demnächst vor Gericht ausgetragen wird. Nach Angaben der Verbraucherzentrale Hamburg haben aggressive Verkäufer der Deutschen Telekom ahnungslosen Kunden teure Produkte untergeschoben. Die Telekom bestreitet das entschieden. Vielmehr hätten die Kunden diese Produkte gewünscht, es sich später aber anders überlegt. Daraufhin habe die Telekom aus Kulanz auf die Bestellungen verzichtet. Es sei keinem Kunden ein materieller Schaden entstanden.

Die rund ein Dutzend Fälle sind jeweils etwas unterschiedlich gelagert. Gemeinsam ist ihnen, dass es sich um Telekom-Kunden handelt, die sich mit Fragen oder Wünschen im Telekom-Shop oder über die Hotline an das Unternehmen gewandt haben oder angerufen wurden. Kurz nach den Gesprächen erhielten die Kunden dann Bestätigungen über neue Tarife oder Zusatzleistungen. „Die Kunden haben in den uns vorliegenden sieben Fällen die Produkte gewünscht“, sagte Telekom-Sprecher Philipp Blank. „Das haben uns die Verkäufer zum Teil eidesstattlich versichert.“

Die Verbraucherzentrale glaubt der Telekom nicht. Allein die Häufung der Fälle in einem kurzen Zeitraum spreche für ein systematisches Vorgehen der Telekom. Die Verbraucherzentrale hat in sieben Fällen Abmahnungen geschrieben und klagt nun beim Landgericht Bonn, weil die Telekom keine Unterlassungserklärung abgeben will. „Das werden wir nicht tun, weil wir damit einräumen würden, dass etwas nicht sauber gelaufen wäre“, sagte Blank. Die Klage der Verbraucherzentrale sei nicht nachvollziehbar.