Ursula Anna Machalett ist Deutschlands beste Hutmacherin. Heute Abend werden die “Popstars“-Kandidatinnen ihre Kreationen tragen.
Hamburg/Köln. Ursula Anna Machalett (28) wusste schon seit Monaten, dass die "Popstars"-Kandidatinnen Sash und Angel-Ann es nicht in die nächste Runde schaffen würden. Denn die Kölner Produktionsfirma hatte ihr vorab Fotos der 15 Mädchen geschickt, die heute Abend in der Castingshow antreten werden - und Bilder der beiden waren nicht dabei.
Ulla, wie sie alle nennen, ist Hutmacherin. Und zwar nicht irgendeine, sondern Deutschlands beste. Seitdem sie 2004 den bundesweiten Berufswettbewerb gewonnen hat, darf sich die Wahl-Hamburgerin auch offiziell so nennen. Manche ihrer Kunden kommen sogar extra aus der Schweiz ins Karolinenviertel gereist, um sich von ihr einen neuen Hut entwerfen zu lassen. Die Qualität ihrer Arbeit hat sich bis nach Köln herumgesprochen und so wurde Ulla beauftragt, die "Popstars"-Kandidatinnen auszustatten.
"Mit Fotos zu arbeiten ist ganz schön schwierig", sagt sie. Denn Ulla arbeitet nach Maß - jeder Hut ist ein Unikat und exakt auf das Gesicht des Auftraggebers zugeschnitten. Ob ihre Kreationen den "Popstars"-Kandidatinnen stehen, wird auch sie erst heute Abend erfahren. Doch bislang hat noch niemand Ullas "Rotkäppchen"-Laden an der Glashüttenstraße im Karo-Viertel unglücklich verlassen.
"Bei mir kriegt man Hüte, die man auch wirklich tragen kann, die schnell zu Lieblingsstücken werden", sagt Ulla. Natürlich hat sie auch ausgefallene Modelle im Angebot, etwa einen spiralförmigen Strohhut mit Federfontäne für die Horner Rennbahn oder eleganten Haarschmuck für die Hochzeit.
Im Sommer arbeitet Ulla vor allem mit Stoff, im Winter mit Filz. Die Filzrohlinge bringt sie mit Wasserdampf in Form, dann werden sie beklebt und bestickt. Zwischen einer und viereinhalb Stunden braucht sie, bis ein Hut fertig ist. Die Preise: ab 100 Euro aufwärts.
"Es gibt eigentlich keine Kopfform, zu der nicht irgendein Hut passt", sagt Ulla. Allerdings verfehlt der schönste Hut seine Wirkung, wenn er falsch aufgesetzt wird. "Und das passiert oft", sagt sie. "Viele Kunden sind so unerfahren mit Hüten, dass sie nicht wissen, wo vorn und hinten ist."