Die Metronom-Züge in Niedersachsen und Hamburg werden seit Montagmittag 14 Uhr bestreikt.

Hamburg/Uelzen. Der Streik bei der Metronom-Bahngesellschaft in Norddeutschland ist am Dienstag weitergegangen. Insgesamt seien rund 65 Prozent aller Metronom-Züge ausgefallen, teilte das Bahnunternehmen am Dienstag mit. Am stärksten sei die Strecke Cuxhaven-Hamburg betroffen, dort seien nur einzelne Züge gefahren, deshalb werden zwischen Cuxhaven und Stade Ersatzbusse eingesetzt. Über ein Ende des Streiks gebe es noch keine Informationen, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Allerdings sinke bei den Lokführern die Bereitschaft zu streiken.

Die Metronom-Züge in Niedersachsen und Hamburg werden seit Montagmittag 14 Uhr bestreikt. Die Reisenden hatte der Streikbeginn unvorbereitet getroffen, da er nur eine Stunde vor Beginn angekündigt wurde. Hintergrund des erneuten Streiks sind gescheiterte Verhandlungen mit der Metronom-Bahn über bundesweit einheitliche Tarifstandards. Diese sollen nach Willen der GDL bei der Deutschen Bahn und ihren Mitbewerbern gelten. Metronom hatte Gehaltsverbesserungen geboten, einheitliche Standards aber abgelehnt. Die Verhandlungen der GDL laufen bereits seit fast einem Jahr, mit der Deutschen Bahn und etlichen Mitbewerbern wurde bereits eine Einigung erzielt.

Für das Scheitern der Tarifverhandlungen beim Metronom machte der Vorsitzende des GDL-Bezirks Nord, Lutz Schreiber, die neuen italienischen Mehrheitseigner des Unternehmens verantwortlich. Die Italiener hätten entschieden, mit der GDL keine Einigung einzugehen. Metronom-Sprecherin Hannah Kohn erklärte, die Gewerkschaft handele aus machtspolitischem Kalkül gegenüber der Konkurrenzgewerkschaft EVG und nicht für verbesserte Arbeitsbedingungen vor Ort. (dpa/abendblatt.de)