Der ehemalige Hamburger Bürgermeister Ole von Beust (CDU) wäre gerne nach Berlin ins Schloss Bellevue gezogen. Ihn habe nur niemand gefragt.
Hamburg. Der frühere Hamburger Bürgermeister Ole von Beust (CDU) wäre gerne ins Schloss Bellevue eingezogen. „Ach, wenn man mich gefragt hätte – ich hätte nicht Nein gesagt", sagte der 56-Jährige dem „ZEITmagazin“ laut Vorabbericht am Dienstag auf die Frage, ob er sich hätte vorstellen können, Bundespräsident zu werden.
Er könne sich eine Rückkehr in die Politik vorstellen, sagte von Beust weiter. „Ich sehne mich nicht danach, und ich bitte nicht darum. Aber wenn es eine interessante Aufgabe gäbe, dann würde ich darüber nachdenken“, sagte Beust hatte im Sommer 2010 nach neun Jahren seinen Rücktritt vom Amt des Ersten Bürgermeisters der Hansestadt erklärt. Viele Termine hätten sich im Laufe der Zeit wiederholt, so von Beust. „Die Leute erwarten zu Recht, dass ein Bürgermeister gerne dorthin geht. Ich dachte aber immer öfter: Warum schon wieder? Ich war doch schon acht Mal da. Ich weiß genau, welche Musik gespielt wird, welche Reden gehalten werden“, sagte er. Er habe auch gemerkt, dass er schlechter werde.
Als Konsequenz aus seinen eigenen Erfahrungen forderte Beust eine Begrenzung der Amtszeiten sowohl für Ministerpräsidenten als auch für Bundeskanzler. Seine Wunschvorstellung sei „eine Legislaturperiode von fünf Jahren und maximal zwei Amtszeiten. Die Verschleißerscheinungen treten ja nicht nur bei mir auf.“
Erst vor wenigen Wochen war Ole von Beust in den Aufsichtsrat bei der CH2 Contorhaus Hansestadt Hamburg AG gewählt worden. Er arbeitet seit Beendigung seiner politischen Karriere im Oktober 2010 als selbstständiger Unternehmensberater.