Ausgerechnet im Flugzeug. Dort lernte Alex Dworaczek, 35, seine Freundin, eine Stewardess, kennen. Dabei prägt doch ein ganz anderes Verkehrsmittel sein Leben: die Eisenbahn. Jetzt wird der Lokführer mit dem "Zug der Ideen" zu einer Europareise aufbrechen, um die Umwelthauptstadt Hamburg anderen Metropolen vorzustellen.
Dass Dworaczek dabei im Führerstand sitzt, ist kein Zufall. Schließlich hat er 2006 mit demselben Loktyp "Eurosprinter ES 64-U4" den Geschwindigkeitsweltrekord für Lokomotiven aufgestellt. "375 Kilometer pro Stunde war ich schnell. Das war die Fahrt meines Lebens." Mit dem Ideenzug darf er allerdings nicht annähernd so schnell fahren. Trotzdem freut er sich auf die Tour. Für ihn ist Bahnfahren ein "emotionales Erlebnis". Deswegen übernimmt er für eine Eventagentur alle Aufträge rund um die Eisenbahn. "Es ist eben etwas anderes, wenn das jemand macht, der wirklich weiß, wie es im Führerstand zugeht", sagt Dworaczek, der seine Ausbildung bei der Deutschen Bahn gemacht hat.
Schon sein Vater war Lokführer, mit vier Jahren fuhr er zum ersten Mal bei ihm mit. Von da an war sein Berufswunsch klar. Und wenn er, bislang kinderlos, selbst einmal einen Sohn haben sollte, und der wollte Pilot werden? "Dann greife ich ein", sagt Dworaczek und lacht. "Ich würde darum kämpfen, dass er Lokführer wird." (jeb)