Keine Frage, auf bestimmte Ein-Euro-Jobs kann man getrost verzichten. Ein Beschäftigter, der in einer Firma für Spielzeug-Recycling von morgens bis abends 500-Teile-Puzzle zusammensetzt, um nachher festzustellen, dass ein Teil fehlt und man es wegschmeißen kann, der könnte den Tag ebenso gut auf dem Sofa verbringen. Doch das Vorurteil, Ein-Euro-Jobs glichen einer staatlich finanzierten Beschäftigungstherapie, trifft immer seltener zu. Trotzdem wird Hamburg die Ein-Euro-Jobs massiv zusammenstreichen. Die Schuld gibt der Senat dem Bund, der die Mittel für Hartz-IV-Maßnahmen kürzt. Dabei stellen Ein-Euro-Jobs nur einen Teil dieser Maßnahmen dar.
In Hamburg geben Ein-Euro-Jobber das Essen in Schulkantinen aus, warten Spielplätze, helfen Senioren. Aufgaben, die der Allgemeinheit nutzen, aber niemandem einen festen Job wegnehmen. Vor allem geben sie den Menschen einen Grund, morgens aufzustehen.
Natürlich bleibt das Ziel, diese Menschen in feste Arbeit zu bringen. Doch dafür braucht es ein schlüssiges Konzept. Solange weder Bund noch Senat dieses haben, wäre es verheerend, Ein-Euro-Jobs ersatzlos zu streichen und die Betroffenen alleinzulassen. Hamburg kann selbst entscheiden, wie es die Gelder des Bundes verteilt. Der Senat muss den Ein-Euro-Jobbern beistehen.