In Nigeria versuchen Extremisten die Parlamentswahlen zu sabotieren. Trotz der Anschläge zeichnet sich hohe Wahlbeteiligung ab.
Abuja/Nairobi. Überschattet von einer Explosion mit mindestens elf Toten haben am Samstag die Parlamentswahlen in Nigeria begonnen. Der Wahltermin war zweimal verschoben worden. Die Bekanntgabe des Ergebnisses wird erst in einigen Tagen erwartet. Schon vor der Explosion der Bombe im Gebäude der Wahlkommission in zentralnigerianischen Suleja waren strenge Sicherheitsmaßnahmen angeordnet worden. Mehr als 17 000 Polizisten und Soldaten waren im Einsatz, um nach einem von Gewalt überschatteten Wahlkampf für friedliche Wahlen zu sorgen.
Dennoch wäre es am Samstag in einem Wahllokal in Maiduguri in nordnigerianischen Bundesstaat Borno fast zu einem weiteren schweren Anschlag gekommen. Die Zeitung „The Punch“ berichtete, ein Attentäter habe eine Bombe versehentlich zu früh ausgelöst und sich selbst getötet, ehe er das Wahllokal erreichte. In Borno gab es in den vergangenen Monaten wiederholt Anschläge radikalislamischer Extremisten. In den ersten Stunden der nigerianischen Parlamentswahlen zeichnete sich am Samstag eine hohe Wahlbeteiligung ab. Mehr als 50 Parteien im bevölkerungsreichsten Land Afrikas haben Kandidaten aufgestellt. Die regierende Demokratische Volkspartei (PDP) von Präsident Goodluck Jonathan hofft ihre Mehrheit bei den 73 Millionen registrierten Wählern zu verteidigen.
Ursprünglich sollten die Wähler bereits am vergangenen Samstag ein neues Parlament wählen. Dann aber unterbrach die Wahlkommission die bereits begonnene Wahl wegen organisatorischer Mängel. Unter anderem waren nicht genügend Stimmzettel vorhanden. In mehr als 50 Wahlbezirken findet die Parlamentswahl wegen andauernder Organisationsprobleme erst Ende April zusammen mit den Gouverneurswahlen statt. Am kommenden Wochenende sind die Präsidentenwahlen angesetzt. (dpa)