Der Heilpraktikerberuf ist die einzige Tätigkeit, die die Ausübung der Heilkunde gestattet - mit allen entsprechenden Rechten und Pflichten sowie einer weitgehenden Therapiefreiheit, die mit denen eines Arztes vergleichbar sind; von wenigen Einschränkungen abgesehen.
Die in der Regel zwei- bis dreijährige Ausbildung an einer Heilpraktikerschule sollte ein umfassendes Basiswissen über die schulmedizinischen Grundlagen in Anatomie, Physiologie und Pathologie vermitteln. Gleichzeitig sollte dem angehenden Heilpraktiker ein Einblick in das Berufsbild sowie ein Überblick über das weite Spektrum der vielen verschiedenen Naturheilverfahren zur Vorbereitung auf die spätere Praxisreife ermöglicht werden.
Die Heilpraktikerausbildung ist an keine Richtlinien gebunden. Idealerweise schließt die Ausbildung den Bogen von einer fundierten Schulmedizin als Basis über die Naturheilkunde als sinnvolle Ergänzung hin zur zukunftsorientierten Ganzheitsmedizin.
Nur dem staatlich geprüften und anerkannten Heilpraktiker ist die Ausübung der Heilkunde erlaubt, ohne Arzt sein zu müssen. Je zeitintensiver die schulische Betreuung, umso teurer ist die Ausbildung, die jedoch steuerlich abgesetzt werden kann. Das Studium an einer qualifizierten "Präsenzschule" mit festen Unterrichtszeiten kostet etwa 6000 Euro, eine berufsbegleitende Ausbildung dauert durchschnittlich 26 Monate und kostet 4500 Euro, ein Fernstudium 2000 Euro.