Eigentlich sollte gestern das Berufungsverfahren im Scheinehe-Prozess gegen den früheren SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Bülent Ciftlik beginnen.
Winterhude. Eigentlich sollte gestern das Berufungsverfahren im Scheinehe-Prozess gegen den früheren SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Bülent Ciftlik beginnen. Doch weil der 38-Jährige nach Angaben des Gerichts erkrankte und somit nicht verhandlungsfähig war, musste der Prozesstermin abgesetzt werden. Ein Ersatz-Termin ist noch nicht anberaumt worden.
Im Juni 2010 war Ciftlik vom Amtsgericht St. Georg zu einer Geldstrafe von 12 000 Euro verurteilt worden, weil er eine deutsche Freundin zur Scheinehe mit einem Türken angestiftet hatte. Die Staatsanwaltschaft forderte damals eine Freiheitsstrafe von neun Monaten, die Verteidigung Freispruch. Unmittelbar nach dem Schuldspruch schloss die SPD ihren einstigen Hoffnungsträger aus der Partei aus. Verteidigung und Staatsanwaltschaft gingen zudem in Berufung. In der zweiten Instanz muss sich neben Ciftlik auch der türkische Ehemann verantworten. Die Staatsanwaltschaft strebt jeweils Verurteilungen zu einer Freiheitsstrafe an.