Ob Sängerin oder Entertainment-Manager: An Bord der AIDAsol gibt es viele spannende Berufe. Hier geben vier Hamburger Einblicke.

Hamburg. Sie ist 252 Meter lang, hat 1097 Kabinen und Platz für mehr als 2190 Passagiere. Die Rede ist von der neuen "Aidasol". Das Kreuzfahrtschiff hat auf seiner Premierenfahrt am Kreuzfahrtterminal in der HafenCity festgemacht.

Danach startete die "Aidasol" um 16 Uhr mit 600 geladenen Gästen an Bord in Richtung Hamburg. Während der Kurzreise konnten die Passagiere in Ruhe die 14 Decks erkunden. Neben den sieben Restaurants, zwölf Bars und dem 6600 Quadratmeter großen Sonnendeck gibt es an Bord einen Wellnessbereich der Superlative: Dieser soll laut Eigenwerbung mit mehr als 2600 Quadratmetern der größte der Meere sein.

Die "Aidasol" verließ die Hansestadt am Abend wieder. Auf der ausgebuchten "Fan-Reise" mit mehr als 2000 Passagieren an Bord nimmt das Kreuzfahrtschiff dann nach zwei Seetagen Kurs auf Kiel. Hier wird das Schiff, das rund 300 Millionen Euro gekostet hat, am 9. April mit einem kostenlosen Konzert getauft. In Hamburg wird der Luxusliner noch drei Mal in diesem Jahr anlegen – am 18. und 25. April sowie am 13. September.

Auf der Aida Sol arbeiten etwa 650 Menschen und kümmern sich um das Wohl der Gäste an Bord. Das Personal kommt aus dem In- und Ausland. Aber auch zahlreiche Hamburger verdienen ihr Geld auf dem Clubschiff. Vier von ihnen berichten hier über ihre Arbeit an Bord des Luxusschiffs.

Eventmanager auf der AIDAsol: Stefan Zinkgraf
Eventmanager auf der AIDAsol: Stefan Zinkgraf © AIDA / Jörg Carstensen | AIDA / Jörg Carstensen

Stefan Zinkgraf, Entertainmentmanager

Sein Kapital ist seine gute Laune. Und die gehört zu seinem Beruf: Stefan Zinkgraf ist Entertainmentmanager auf der neuen Aida Sol. Damit ist der gelernte Bankkaufmann, der an Land auf St. Pauli wohnt, für die Unterhaltung der bis zu 2091 Gäste an Bord verantwortlich. Sein Team besteht aus rund 60 Mitarbeitern. Die bespaßen die Kreuzfahrer von morgens bis abends. Der Höhepunkt ist abends die große Show im Theatrium auf Deck 9: „Unsere Passagiere sollen auf ihrer Reise Spaß haben und da gehört gute Unterhaltung unbedingt dazu“, sagt Zinkgraf. Aber ihm ist auch wichtig: „Bei uns ist alles freiwillig. Wir ziehen die Gäste nicht von der Sonnenliege, damit sie mitmachen.“ Seit 2006 ist Zinkgraf in Diensten von Aida und er möchte noch lange dabei bleiben: „Einmal Aida immer Aida“, sagt Zinkgraf. An seinem Job schätzt er die Kreativität und die Arbeit im Team. Aber natürlich auch die vielen fernen Länder, die er so erkunden kann. Sein schönstes Erlebnis: „Als wir mit der Aida Aura in New York eingelaufen sind. Wenn ich daran denke, bekomme ich immer noch eine Gänsehaut.“

Sängerin auf der AIDAsol: Claudia Rinner
Sängerin auf der AIDAsol: Claudia Rinner © AIDA / Jörg Carstensen | AIDA / Jörg Carstensen

Claudia Rinnau, Sängerin

An Land hat Claudia Rinnau schon auf vielen Bühnen gestanden. Zum Beispiel im Operettenhaus auf dem Kiez im Musicalklassiker „Mamma Mia“. Aber dann kam ein Casting für die Aida und die 29-Jährige setzte sich durch. Seit einem Jahr ist sie dabei und arbeitet nun auf der neuen Aida Sol. Die Bühne im Theatrium auf Deck 9 ist ihre Wirkungsstätte. Am Abend hat Claudia Rinnau hier als Sängerin ihren großen Auftritt in den verschiedenen Shows. Sie trägt glamouröse Kostüme und begeistert die Gäste mit ihrer Stimme. Das Repertoire ist vielfältig, bei den Passagieren soll schließlich keine Langeweile aufkommen. Auf dem Meer fühlt sich Claudia Rinnau, die in Hamburg die „Joop van den Ende Akademie“ besucht hat und auf St. Pauli lebt, wohl: „Es ist abwechslungsreich und ich lerne die Welt kennen.“ Besonders den direkten Kontakt zu den Gästen schätzt Rinnau und der schönste Lohn für ihre Arbeit ist ein donnernder Applaus.

Koch auf der AIDAsol: Julian Weltz
Koch auf der AIDAsol: Julian Weltz © AIDA / Jörg Carstensen | AIDA / Jörg Carstensen

Julian Weltz, Koch

Es ist allgemein bekannt, dass für viele Kreuzfahrer das gute und opulente Essen an Bord ein wichtiger Grund für eine Schiffsreise ist. Für die kulinarische Versorgung sind in der Küche auf der Aida Sol 121 Mitarbeiter im Einsatz. Einer von ihnen ist Julian Weltz. Der Koch hat im Parkhotel Ahrensburg gelernt. Den Platz an Land hat er gegen das Markt-Restaurant auf der Aida Sol eingetauscht. Dort steht er Tag für Tag in der Showküche und bereitet die Speisen vor den Augen der Passagiere zu. Das Arbeiten auf dem Wasser macht ihm viel Freude: „Die Gäste sind im Urlaub und deshalb gelassen und entspannt. Das erleichtert die Arbeit.“An Land hat Julian Weltz eine Wohnung in Barmbek-Nord, die tauscht er an Bord gegen eine kleine Kabine ein. Aber das macht ihm nichts aus: „Das ist doch gemütllich, besonders wenn das Wasser an das Bullauge klatscht.“

Assistant Crew Purser auf der AIDAsol: Christian Winkler
Assistant Crew Purser auf der AIDAsol: Christian Winkler © AIDA / Jörg Carstensen | AIDA / Jörg Carstensen

Christian Winkler, Assistant Crew Purser

Auf der Aida Sol arbeiten etwa 650 Menschen und um deren Belange kümmert sich Christian Winkler. Seine Aufgaben als „Assistant Crew Purser“ sind vielfältig: Der 27-Jährige weist dem Personal die Kabinen an Bord zu, erledigt Passformalitäten und einigen Mitarbeitern zahlt er den Lohn sogar noch in bar aus. Außerdem kümmert er sich darum, dass das Personal vom Flughafen oder Bahnhof sicher zum Abfahrtshafen kommt: „Ich bin sozusagen das Mädchen für alles“, sagt Winkler lächelnd. Seit drei Jahren arbeitet der gelernte Hotelfachmann auf den Schiffen der Aida Flotte. Zu seinen Stationen in Hamburg gehörte unter anderen das Empire Riverside Hotel. An Land wohnt er in Hamm. Angefangen hat er als Rezeptionist, inzwischen wirkt er hinter den Kulissen in einem kleinen Büro auf Deck 3. Hier kommen die Mitarbeiter mit ihren kleinen und großen Anliegen vorbei: „Natürlich bin ich immer bemüht, für jedes Problem eine Lösung zu finden. Das ist manchmal eine echte Herausforderung“, sagt Winkler. An Bord fühlt sich Christian Winkler wohl und möchte noch ein paar Jahre zur See fahren: „Es ist doch ideal. Ich arbeite und so ganz nebenbei lerne ich die Welt kennen“.