Die Wahl in Sachsen-Anhalt kümmert viele nicht. Das ist fatal
Man könnte diese Wahl schnell abhaken. Es gibt Wichtigeres dieser Tage: die Debatte um den Atomausstieg, das Unglück in Japan sowieso. Sachsen-Anhalt macht am Sonntag ein paar Kreuzchen, weiter geht's.
Das Schlimme aber ist: Viele Menschen in Sachsen-Anhalt denken genau das - und werden nicht zur Wahl gehen. Dabei steht dieses Mal viel auf dem Spiel. Denn die rechtsextreme NPD profitiert von der Masse der Nichtwähler. Sie steht laut aktuellen Umfragen bei fünf Prozent.
Ein Einzug der Neonazis wäre ein herber Rückschlag. Dringend benötigte Investitionen auswärtiger Unternehmen und der weitere Ausbau des Tourismus könnten wegbrechen, wenn der Region ein Zulauf der Rechten unterstellt wird.
Und die Politik trägt eine Mitschuld am Desinteresse der Bürger. Lange haben Union und SPD einen Kuschel-Wahlkampf geführt. Beide setzen auf die Fortsetzung ihrer Koalition - und verweigerten die politische Debatte. Für sie könnte die Taktik aufgehen. Die Menschen im Land aber haben die Parteien verloren. Über 20 Jahre nach dem Mauerfall sind sie für freie Wahlen nicht mehr zu begeistern.