Das Zollfahndungsamt Hamburg ermittelte 2010 unter anderem häufiger wegen weicher Drogen. Weiterer Schwerpunkt lag auf Steuerkriminalität.

Hamburg. Die Hamburger Zollfahnder haben im vergangenen Jahr deutlich häufiger wegen Rauschgiftkriminalität ermittelt. Die Zahl der Verfahren sei 2010 um rund 25 Prozent auf 550 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, teilte das Zollfahndungsamt am Dienstag mit. Ursache sei vor allem ein Anstieg beim Schmuggel weicher Drogen wie Cannabis gewesen. Das auch für Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Bremerhaven zuständige Amt habe mehr als 1.500 Fälle mit rund 1.800 Tatverdächtigen bearbeitet.

Den Ermittlern gelang es unter anderem zusammen mit der Hamburger Polizei, die nach eigenen Angaben größte je in Deutschland beschlagnahmte Menge Kokain aufzuspüren. In einem Container aus Südamerika entdeckten die Fahnder mehr als 1.300 Kilogramm Kokain. Daneben lag ein Schwerpunkt auf der Bekämpfung von Zigaretten- und Tabakschmuggel. 2010 wurden im Norden mehr als 27 Millionen Zigaretten beschlagnahmt und ein Steuerschaden von über 23 Millionen Euro ermittelt.

Ein weiterer Schwerpunkt bestand den Angaben zufolge in der Bekämpfung von Steuerkriminalität, wobei besonders Schuhimporteure im Fokus standen. Die Ermittlungen konzentrierten sich hierbei auf Unternehmen, die mit falschen Herkunftszeugnissen arbeiteten, um sich Steuervorteile zu erschleichen. Der aufgedeckte Steuerschaden betrug insgesamt 25 Millionen Euro. 2009 waren es rund 62 Millionen Euro, weil beispielsweise deutlich mehr Zigaretten beschlagnahmt wurden.

Daneben entdeckten die Fahnder hinter einer Tarnladung aus Sojabohnen und Brot 45 Tonnen gefrorenes Geflügel aus China. Das Fleisch hätte wegen eines nach der Vogelgrippe ausgesprochenen Einfuhrverbots nicht importiert werden dürfen. (dapd)