Ein Wahlbezirksleiter hatte das Wählerverzeichnis morgens in der Bahn liegen lassen
Hamburg. Ohne Pannen ist auch diese Bürgerschaftswahl nicht abgelaufen. So wurden im Wahlbüro Wohlwillstraße auf St. Pauli falsche Stimmzettel ausgegeben. Die blauen Hefte für die Wahlkreislisten stammten offensichtlich aus einem anderen Bezirkswahlkreis. Bemerkt hat den Fehler Wählerin Nicole Hutzfeld, 41, gegen 11 Uhr. "Mir wurde dann der korrekte Stimmzettel ausgehändigt." Oliver Rudolf von der Innenbehörde bestätigte das Stimmzettel-Malheur in dem Wahlbüro. "Sollten tatsächlich bis 11 Uhr falsche Stimmzettel ausgegeben worden sein, werden wir so schnell wie möglich versuchen, anhand des Verzeichnisses die Wähler zu erreichen. Sie können noch einmal abstimmen."
Im Wahlbezirk 42601 gab es wiederum kein Wählerverzeichnis. Der Wahlbezirksleiter hatte die Namensliste auf dem Weg ins Wahllokal (Schule Tieloh) in der Bahn vergessen. Den Wählern, die um kurz nach 8 Uhr ihre Stimme abgeben wollten, konnten zunächst keine Unterlagen ausgehändigt werden. Nach Angabe von Jan-Peter Uentz-Kahn, Mitarbeiter der Wahlgeschäftsstelle im Bezirksamt Nord, wurde ab 8.15 Uhr eine telefonische Standleitung eingerichtet: Die Wahlvorstände gaben die Daten der Personen durch, und bekamen aus dem Bezirksamt das Okay zum Ausgeben der Unterlagen. Um 10.15 Uhr sei das Wählerverzeichnis ins Wahllokal gebracht worden. Trotz der Panne sei es immer möglich gewesen, die Stimme abzugeben, hieß es.
Michael Sarnhof, 39, konnte durch eine Panne in seinem Wahllokal am Volksdorfer Weg seine Stimme nicht abgeben. Als er dort um 8.45 Uhr auftauchte, waren die Wahlvorstände mit dem Aufbauen beschäftigt - die Räumlichkeiten, die der Stadtreinigung gehören, seien nicht rechtzeitig aufgeschlossen worden. "Ein zweites Mal zu kommen war mir nicht möglich", sagt der Barkassenführer. "Ich hatte erst kurz vor 18 Uhr Feierabend."