Neuer Rettungsschirm wird aber noch teurer für Deutschland
Mit 120 Milliarden Euro bürgt Deutschland für den aktuellen Euro-Rettungsschirm. Und für den Nachfolge-Fonds, der ab dem Jahr 2013 bereitstehen soll, um taumelnden Schuldensündern unter die Arme zu greifen, wird der Betrag noch höher sein. Das ist sehr viel Geld, auch wenn es sich vorerst nur um Garantien handelt, die hoffentlich nie in Anspruch genommen werden müssen.
Ungeachtet solcher Sicherheitsnetze für den Notfall wächst bei Finanzmarktexperten jedoch die Überzeugung, dass zumindest für Griechenland eine sogenannte Umschuldung unausweichlich ist - und somit Anleger, die Staatsanleihen des Landes halten, einen Teil ihres Geldes verlieren werden. Zwar wollen die Euro-Länder, allen voran Deutschland, dass dies auch für private Investoren gelten soll. In der Öffentlichkeit sind solche Forderungen naturgemäß populär. Wer sich unter den "privaten Investoren" jedoch geldgierige Spekulanten aus Steuerparadiesen vorstellt, liegt falsch: Auch in den Bilanzen deutscher Lebensversicherer finden sich solche Papiere in größerem Umfang. Damit wären auch deren Kunden betroffen.
All dies sind zweifellos keine angenehmen Aussichten. Den Weg in eine "Transferunion", die mit dem neuen Rettungsschirm droht, geht niemand in Europa gern. Doch ein Scheitern des Euro hätte sehr viel schlimmere Folgen - vor allem für Deutschland.