Man muss Tagespflege fördern, nicht behindern.
Wer arbeitet schon für 2,50 Euro? Tagesmütter und -väter tun das. Im Schnitt bekommen sie genau diese Summe pro Kind und Betreuungsstunde. Die magere Bezahlung macht die anstrengende Arbeit nicht unbedingt attraktiver. Doch weil dringend Betreuungsplätze hermüssen, hat sich die Sozialbehörde ein Förderprogramm für Tagesmütter ausgedacht. Sie fördert Zusammenschlüsse zu sogenannten Großtagespflegestellen, damit diese Räume anmieten und entsprechend ausstatten können. Keine Frage, das hilft jenen, die ihre Arbeit professionalisieren und von ihrem Lohn leben wollen. Und für die Behörde ist es immer noch billiger, als neue Krippenplätze schaffen zu müssen.
Völlig kontraproduktiv erscheint es da, dass die Bauämter in jüngster Zeit offenbar künstliche Hürden wie etwa Schallschutzmessungen aufbauen. Dabei wurde erst kürzlich das neue Hamburgische Lärmschutzgesetz beschlossen, das Kinderlärm privilegiert. Sollte Lärm irgendwo zum Problem werden, wären eher Zuschüsse für den Einbau von Schallschutzdecken angesagt als Hickhack mit den Behörden. Sonst bleiben die Tagesmütter und -väter auf der Strecke.
Genau das passiert jenen, die von morgen an mehr Geld bekommen sollten und nun doch warten müssen. Doch leider gebe es technische Probleme, sagt die Sozialbehörde. Vertrauen schafft das nicht.