Nach drei Jahren ist das neue Diakonieklinikum für 101 Millionen Euro fertig. Die ersten Patienten nimmt das Hospital aber erst im Februar auf.

Hamburg. Drei Jahre bedurfte es, bis Hamburg sein modernstes Krankenhaus präsentieren konnte. Am Freitag dann war es endlich soweit. Das neu gegründete Agaplesion Diakonieklinikum in Eimsbüttel, das aus den evangelischen Krankenhäusern Alten Eichen, Bethanien und Elim hervorgegangen ist, wurde eingeweiht. Seinen Betrieb nimmt das Hospital allerdings erst im Februar auf. Das Gebäude sei direkt auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten, sagte Klinikgeschäftsführer Jörn Wessel am Freitag.

Der Bau kostete 101 Millionen Euro – davon trägt die Hansestadt zwei Drittel. Jährlich sollen auf fünf Etagen im Stadtteil Eimsbüttel bis zu 35.000 Patienten behandelt werden, davon rund 18.000 stationär. Besondere Kompetenzzentren gibt es für Brustkrebs, Darmerkrankungen, Übergewicht, Herzchirurgie oder Geriatrie. Mit 360 Betten und weiteren 25 für die Herzspezialisten der Asklepios Klinik ist es den Betreibern zufolge das drittgrößte konfessionelle Krankenhaus der Stadt. Hier arbeiten rund 1000 Menschen. Das Klinikum wird zu 60 Prozent von dem Frankfurter Mutterkonzern Agaplesion getragen sowie zu jeweils 20 Prozent von der Evangelisch-Lutherischen Diakonissenanstalt Alten Eichen und vom Evangelisch-Methodistischen Schwesternheim Bethanien.

Im Jahr soll die Klinik einen Umsatz von rund 56 Millionen Euro erwirtschaften. Die sieben Operationssäle gehören zu den modernsten in Europa: Mit einem zentralen Touchscreen lassen sich viele medizinische Geräte steuern. So können etwa Live-Bilder von einer Operation in jeden gewünschten Raum übertragen werden, um während des Eingriffs eine Zweitmeinung einzuholen. „Nutzen und Effizienz werden durch die zentrale Steuerung und Kontrolle der Geräte maximiert“, erklärte der Ärztliche Direktor des Klinikums, Professor Christoph Lindner. Mit einer zwei Kilometer langen Rohrpostanlage sollen Laborproben, Post und Eilanforderungen von Medikamenten per Knopfdruck schnell transportiert werden.