Viele Bahnkunden, die über Weihnachten ihre Eltern oder Verwandten besucht haben, werden sich noch erinnern. An das Warten auf den zugigen Bahnsteigen, an Verspätungen bis zu mehreren Stunden und an den Frust, zu spät zum Feiern zu kommen.
Doch die Kritik, die auf die Bahn niederprasselte, war nicht immer fair. Schließlich fielen auch Flüge aus, wurden Busverbindungen eingestellt, Straßenbahnen gestoppt, und mit dem Auto kamen nur noch die wenigsten voran. Viele Züge fuhren dagegen, und viele Bahnmitarbeiter gaben sich alle Mühe, sie auf den Weg zu bringen. Dafür verdienen sie Respekt.
Allerdings fehlt es noch an vielen, ganz einfachen Dingen. Bessere Informationen direkt am Bahnsteig beispielsweise, verständliche Lautsprecherdurchsagen oder auch präzise Vorhersagen darüber, wie lange sich eine Verspätung hinziehen kann. Auch mehr gut informierte und entspannt agierende Mitarbeiter auf den Bahnhöfen würden dem Image guttun. Stattdessen kam der Hinweis, wegen des schlechten Wetters doch auf Bahnfahrten zu verzichten. Damit war die Chance vertan, sich als zuverlässiges Verkehrsmittel zu präsentieren.
Die Bahn muss jetzt aus den Ereignissen lernen. Dazu gehört auch, Reserven für den Notfall vorzuhalten. Kann etwa eine Diesellok einen liegen gebliebenen ICE rasch übernehmen, werden dies Hunderte von Reisenden wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Bei ihnen wird sich der Eindruck festigen, dass die Bahn in unvorhergesehenen Situationen reagieren kann. Das dürfte eines der besten Argumente dafür sein, erneut Tickets zu kaufen.