Nur wenn ein Flugzeug fliegt, kann seine Airline Geld verdienen. Deshalb kommt es auch am Boden immer aufs Tempo an. Ein Boxenstopp am Hamburg Airport
Der Easy-Jet-Flug EZY 5343 aus London-Gatwick landet pünktlich um 9.50 Uhr auf Bahn 15 aus Richtung Norderstedt. Der Airbus A319 wird auf der Vorfeldposition 55 eingewiesen. Es ist 9.52 Uhr. Mit schweren Holzblöcken wird das Flugzeug von einem Mitarbeiter des Ground Handlings gesichert. Zwei Treppen werden an den Jet herangerollt. Um 9.54 Uhr steigen 137 Passagiere in zwei Busse um, die sie zur Ankunftshalle bringen. Zwei Minuten später, um 9.56 Uhr begibt sich der Erste Offizier Manuel Vignoni auf einen Inspektionsgang rund ums Flugzeug, der vor jedem Start Pflicht ist. Gleichzeitig wird die Maschine betankt. 4000 Liter Kerosin fließen in nicht einmal zehn Minuten in die Treibstofftanks. Während die Kabine seit 10 Uhr bereits von der Crew wieder auf Vordermann gebracht wird, tippt der Erste Offizier die Fluginformationen für seinen Kapitän, der den Rückflug übernehmen soll, in den Bordcomputer ein. Um 10.03 Uhr beginnt die Verladung von 69 kontrollierten Gepäckstücken mit einem Gesamtgewicht von 1042 Kilogramm. Um 10.06 Uhr treffen 135 Passagiere "plus zwei" ein - das ist der Airline-Jargon für kleine Kinder, die noch keinen eigenen Sitzplatz benötigen. Ramp-Agent Andreas Zinke checkt um 10.12 Uhr noch einmal das Flugzeug und tauscht alle notwendigen Informationen wie Passagierzahl, Wetter, Beladung und Slots mit dem Cockpit aus. Flugkapitän Hammod, der nach London zurückfliegen wird, holt die Starterlaubnis ein. Auf Zinkes Zeichen hin werden die Bremsblöcke vor und hinter den Flugzeugreifen weggezogen. "Two running engines. Prepare aircraft to taxi", bekommt Andreas Zinke per Funk aus dem Cockpit übermittelt. "Aircraft prepared to taxi", gibt er zurück. Es ist 10.14 Uhr. Eine Minute später rollt der Airbus zur Startbahn - ready for take off. Um 10.20 Uhr hebt Flug EZY5344 nach London-Gatwick ab.