Gegen Kürzungen bei Bildung und Kultur protestieren seit heute Mittag rund 1500 Studenten und Gewerkschaftler in der Innenstadt.

Hamburg. Knapp 1500 Studenten protestieren derzeit friedlich in der Innenstadt für die Abschaffung der Studiengebühren in Hamburg. Der Demonstrationszug startete wie geplant am Campus und passierte gegen 13 Uhr den Dammtor-Bahnhof. Zu den Protesten unter dem Motto "Bildung und Kultur für alle – Geld ist genug da" hatten das Studierendenparlament, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Partei Die Linke und deren Jugendorganisation Linksjugend Solid aufgerufen. Die Veranstalter hatten mit weitaus mehr Teilnehmern gerechnet. Möglicherweise blieben viele Studenten wegen des dichten Schneegestöbers zu Hause. Die Studenten wollen weiter über die Esplanade, die Lombardsbrücke, den Glockengießerwall, den Hachmannplatz und den Ballindamm ziehen. Vor der Europapassage ist dann eine Abschlusskundgebung geplant. Autofahrer müssen entlang der Demo-Strecke mit größeren Verkehrsbehinderungen rechnen.

Ab 12.30 Uhr startete der Protestmarsch auf dem Campus der Universität und führt über den Dammtordamm, Stephansplatz, Esplanade, Lombardsbrücke, Glockengießerwall zum Hachmannplatz .

Nach der geplanten Zwischenkundgebung von 13.30 bis 14 Uhr laufen die Demonstranten über den Glockengießerwall und Ballindamm zur Abschlusskundgebung an der Europa-Passage .

"Wir werden den Abgeordneten zeigen, dass wir draußen auf der Straße stehen, während sie sich drinnen herauszureden versuchen!" kündigte ein Aktivist an. "So laut wir können!" Um 15 Uhr soll die Veranstaltung beendet sein.

Schon am Montag hatte eine Gruppe von etwa 60 Studenten einige Banken in der Hamburger Innenstadt besetzt, um gegen Studiengebühren zu protestieren. Nach einem Flashmob in der HSH Nordbank zogen die Studenten zu Filialen der Commerzbank, der Deutschen Bank und der Hamburger Sparkasse. Sie riefen Sprechchöre, verteilten Flyer und warfen Konfetti und Spielgeld. Banken profitierten direkt von Studiengebühren, da sie viele Studenten in die Abhängigkeit von Krediten drängten, so die Demonstranten.

Am Mittwoch hatten 50 Studenten die SPD-Zentrale an der Kurt-Schumacher-Allee zwei Stunden lang besetzt. Sie wollten damit SPD und GAL auffordern, dem Antrag der Linken zuzustimmen, die Studiengebühren abzuschaffen. Die Bürgerschaft stimmt heute über den Antrag ab. Die Loinkspartei will die Studiengebühren zum Sommersemester abschaffen.