Den Klimabeschlüssen von Cancún müssen Taten folgen
Der Klimagipfel von Cancún ist nicht gescheitert - diese Nachricht feierten Politiker, Wirtschaftsvertreter und auch Umweltverbände als einen Erfolg. Doch wenn der fast einstimmige Beschluss, die vom Menschen verursachte Erderwärmung bis 2100 auf zwei Grad zu begrenzen, mehr wert sein soll als die Tonnen von Papier, auf dem er jetzt gedruckt wird, dann müssen den Worten endlich Taten folgen.
Die alljährlichen Uno-Konferenzen sind wichtige Plattformen, um gemeinsame Grundlagen zu vereinbaren, wie stark die Treibhausgase zu reduzieren und die Wälder zu schützen sind, wie viel Geld den Entwicklungsländern zugestanden wird, um mit den Folgen des globalen Wandels umzugehen oder selbst Klimaschutz zu betreiben. Aber um die Beschlüsse Realität werden zu lassen, müssen die Staaten handeln. Sie müssen Gesetze erlassen und Projekte ins Leben rufen, Technologieentwicklung fördern und Wirtschaftsstandards setzen.
Die Fortschritte im globalen Klimaschutz werden nicht auf Mammutgipfeln errungen, sondern im Tagesgeschäft auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Das, was zwischen den Klimagipfeln geschieht oder nicht geschieht, zählt mehr als gut gemeinte Beschlüsse. Deshalb gilt wie im Fußball: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Bis zum Gipfel in Südafrika muss sich zeigen, ob die Weltgemeinschaft die Trendwende zur Klimastabilisierung schafft.