Bei dem geplanten Transport von Ahaus nach Russland geht es um Atommüll aus dem früheren Kernforschungszentrum Rossendorf.
Hannover/Ahaus. Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander hat Hamburg und Bremen für ihren Widerstand gegen den geplanten Castortransport aus dem Zwischenlager Ahaus nach Russland kritisiert. „Das ist ein typisches Verhalten von Hamburg und Bremen, man muss ja nur gucken, wer da regiert“, sagte der FDP- Politiker am Dienstag dem Radiosender ffn.
Beide Stadtstaaten müssten genau wie Niedersachsen ihre „gesamtstaatliche Verantwortung“ wahrnehmen. Der Atommüll in Gorleben „ist ja auch nicht unser Müll aus Niedersachsen“. Auch der nordrhein- westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) hatte sich gegen den Transport ausgesprochen. „Wir liegen auf einer Linie mit Hamburg und Bremen, dass es keine verantwortbare Transportkonzeption gibt“, hatte Jäger am Montag der „taz“ gesagt.
Bei dem geplanten Transport geht es um Atommüll aus dem früheren DDR-Kernforschungszentrum Rossendorf bei Dresden. Sachsen hatte die rund 950 Brennelemente im Frühjahr 2005 mit 18 Castor-Behältern nach Ahaus bringen lassen, da Rossendorf als Zwischenlager nicht zugelassen war. Von dort aus soll die atomare Fracht nun in den russischen Atomkomplex Majak im Südural gebracht werden.
„Gesamtstaatlich haben wir die Aufgabe, dass dieser Müll entsprechend auch entsorgt wird“, betonte Sander. Dies sei zwischen Deutschland und Russland vertraglich vereinbart. „Da kann man nicht sagen: Mein Hafen nicht oder das nicht. Dann sollen sie sagen, über welchen Hafen. Wir kennen ja das Spielchen, was da immer läuft: „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“. Das ist meiner Meinung nach unverantwortlich.“