Der umstrittene Google-Dienst Street View hat erste Bilder aus Deutschland online gestellt. Hamburg ist mit drei Standorten vorhanden.

Hamburg. Der Straßenbilderdienst Google Street View hat erste Bilder aus Deutschland online gestellt.Hamburg ist gleich mit drei Standorten im neuen, zunächst umstrittenen Angebot vorhanden: Besucher von "Google Street View" können eine Fahrt über die Köhlbrandbrücke verfolgen und sich die Stadien des HSV und des FC St. Pauli im 360-Grad-Modus ansehen.

Bundesweit sind neben acht weiteren Fußballstadien unter anderem das Bundeskanzleramt und die Siegessäule in Berlin zu besichtigen. Bei einer „kleinen Deutschlandreise“ können neben der Köhlbrandbrücke der Theaterplatz in Dresden, der Königsplatz in München, Oberstaufen im Allgäu und das Schloss Solitude in Stuttgart angesehen werden.

Gegen den Internetdienst hatten rund eine Viertelmillion Bundesbürger Widerspruch eingelegt. Sie wollen ihre Häuser nicht in dem Internetdienst abgebildet sehen. Alle Orte wurden mit Street View-Autos und Trikes Bild für Bild aufgenommen und anschließend die einzelnen Bilder zu einem Panoramafoto zusammengesetzt.

Als erste deutsche Gemeinde ging Oberstaufen im Allgäu mit ausgewählten Straßenzügen ins Internet. Bis zum Jahresende sollen die 20 größten deutschen Städte folgen. Datenschützer hatten das Projekt heftig kritisiert, weil private Details über das Wohnumfeld von Menschen preisgegeben würden.

Zur Liveschaltung von Google Street View in Deutschland gab es in der 7.200 Einwohner zählenden Gemeinde einen kleinen Festakt. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken.“, sagte Bürgermeister Walter Grath (Freie Wähler) im Hinblick auf die Widerstände, die es bundesweit gegen die Abbildung von ganzen Straßenzügen im Internetprogramm von Google gegeben hatte.

Mit Google Street View können bereits heute Plätze und Sehenswürdigkeiten in über 20 Ländern wie das Kolosseum in Rom oder der Eiffelturm in Paris in einer 360-Grad-Ansicht virtuell besucht werden.

Oberstaufen hatte im August 2010 mit einem Internet-Video Google öffentlich eingeladen, Bilder seiner Straßen und Plätze in Street View verfügbar zu machen. Insgesamt haben den Angaben zufolge in dem Ort 16 Hausbewohner ihre Grundstücke unkenntlich machen lassen.

Gegen den Internetdienst haben insgesamt rund eine viertel Million Bundesbürger aus den 20 Städten Widerspruch eingelegt, in denen der Dienst in Kürze starten soll. Sie wollen ihre Häuser nicht abgebildet sehen. Die Städte sind Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wuppertal.

Laut Google werden bei allen Street-View-Aufnahmen Autokennzeichen und Gesichter von Passanten automatisch unkenntlich gemacht. Wer nicht wolle, dass sein Haus oder seine Wohnung zu sehen ist, könne das Street View mitteilen: Dann werde es gelöscht.