Wer Nonnenmacher ablösen will, muss einen Nachfolger haben
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Landesbanken überflüssig sind, die HSH Nordbank hätte sie zuhauf geliefert. Hier drehten einige überforderte Vorstände in der Vergangenheit ein viel zu großes Rad, fehlinvestierten das Geld am Ende der Welt, und Politik und Öffentlichkeit schauten dem Treiben zu. Solange die Gewinne in die Haushalte flossen, hat keiner kritisch nachgefragt.
Seitdem die HSH Nordbank am Rande des Abgrunds stand, ist alles anders. Brutalstmögliche Aufklärer überbieten sich in der Öffentlichkeit und fordern nun den Kopf des Vorstandschefs Dirk Jens Nonnenmacher.
Das alles mag angesichts der Skandale verständlich sein, vernünftig ist es nicht. Wer Nachfolgedebatten lostritt, sollte auch einen Nachfolger haben, der die Bank für 500 000 Euro gut führen kann. Nur muss bezweifelt werden, dass es einen Retter für diese Mission überhaupt gibt.
So lange gilt: Die Bank benötigt zuvorderst Ruhe und Glück. Nicht, weil man die HSH Nordbank mag oder Herrn Nonnenmacher schätzt. Sondern einfach, weil die Zukunft des Instituts für diese Stadt finanziell relevanter ist als jedes Museum oder Schauspielhaus. Es geht um die Milliarden der Länder und damit der Steuerzahler. So klein die Bank auch ist, für die Finanzen von Schleswig-Holstein und Hamburg ist sie leider systemrelevant.