Gebrauchte Eigentumswohnungen sind innerhalb von sechs Monaten um 5,3 Prozent teurer geworden. Wenig Neubauten.

Hamburg. Die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen im Großraum Hamburg ziehen drastisch an. „Wohnen wird in Hamburg und im Umland immer teurer“, sagte Peter Magel, Vorstandsvorsitzender der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg, am Freitag in der Hansestadt. Der Preisanstieg hat ein rasantes Tempo angenommen; so verteuerten sich zum Beispiel gebrauchte Eigentumswohnungen in Hamburg innerhalb von sechs Monaten um 5,3 Prozent, bei Neubauten waren es sogar 6,2 Prozent. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern war der Preisanstieg etwas moderater, aber immer noch deutlich. Gebrauchte Häuser wurden im Schnitt um 2,0 Prozent teurer, Neubauten um 4,1 Prozent.

Auch die Wohnimmobilien im Hamburger Umland wurden teurer, allerdings nur wenig. Bei den Preisen für gebrauchte Häuser ermittelte die LBS gemeinsam mit einem Marktforschungsinstitut sogar einen minimalen Rückgang von 0,5 Prozent. Dagegen wurden Eigentumswohnungen aus dem Bestand um 3,2 Prozent teurer, neue Häuser um 1,7 Prozent und neue Eigentumswohnungen um 0,5 Prozent.

Das Wohnen im Umland ist deutlich günstiger als in Hamburg selbst, das Preisniveau liegt grob gepeilt bei ungefähr 60 Prozent der Hamburger Preise. Dafür müssen die Einwohner der angrenzenden Landkreise höhere Kosten und Zeit für die Fahrten zum Arbeitsplatz einplanen, wenn sie in Hamburg arbeiten. Aus Schleswig-Holstein pendeln täglich 150 000 Berufstätige nach Hamburg, aus Niedersachsen mehr als 90 000 und selbst aus Mecklenburg-Vorpommern mehr als 15000.

Die von der LBS ermittelten Durchschnittswerte haben nur begrenzte Aussagekraft, weil sich die verschiedenen Hamburger Stadtteile und die Umlandgemeinden zum Teil stark unterschiedlich entwickeln. So wurden zum Beispiel in der Sternschanze gebrauchte Wohnungen um fast 26 Prozent teurer – der Stadtteil liegt gegenwärtig im Trend. In Hamm dagegen gingen die Preise um 3,1 Prozent zurück. Im Umland verteuerten sich neue Eigentumswohnungen in Elmshorn um 9,4 Prozent, in der Gegend von Bad Oldesloe gingen sie dagegen um 4,8 Prozent zurück. Die Entwicklung ist regional sehr differenziert und auch innerhalb der Stadtteile und Umlandgemeinden gibt es zum Teil erhebliche Preisunterschiede, je nach Objekt.

Hamburg zieht seit Jahren zusätzliche Bevölkerung an; seit der Jahrtausendwende ist die Stadt um 31000 Einwohner gewachsen. Die Zahl der Erwerbstätigen steigt und nach statistischen Erkenntnissen auch die Einkommen. „Hamburg ist superattraktiv“, sagte Magel. „Wo Arbeit ist, wird auch gewohnt.“ Gleichzeitig stagniert der Neubau bei rund 4000 Wohnungen pro Jahr, während mindestens 6000 notwendig wären. So wird Wohnraum immer knapper und teurer.

Die angegebenen Immobilienpreise in den Karten verstehen sich einschließlich eines Grundstücks in ortsüblicher Größe.