Von der Arbeiter-Tochter zur Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt

1919

In Hamburg-Barmbek kommt Hannelore Schmidt als Tochter des Arbeiters Hermann Glaser und der Schneiderin Gertrud Glaser auf die Welt. Sie wächst mit zwei jüngeren Schwestern und einem jüngeren Bruder in bescheidenen Verhältnissen in Hammerbrook auf.

1929

Ihre große Liebe Helmut Schmidt lernt Loki in der fünften Klasse kennen. Die beiden besuchen die Lichtwarkschule am Stadtpark und freunden sich an.

1938

Nach ihrem Abitur studiert sie Pädagogik für Volks- und Mittelschulen in Hamburg. Sie absolviert das Studium im Schnelldurchlauf, in einem Semester besucht sie 48 Stunden pro Woche Vorlesungen und Seminare.

1941

Die junge Lehrerin trifft sich während eines Kurzurlaubs mit Helmut Schmidt in Berlin. Aus Freundschaft wird Liebe. Ein Jahr später heiraten die beiden.

1943

Nach den Großangriffen zieht sie nach Bernau nahe Berlin in ein kleines Zimmer, um in der Nähe ihres Mannes zu sein. 1944 kommt Sohn Helmut Walter zur Welt, der sieben Monate später stirbt.

1945

Nach dem Kriegsende fängt sie wieder an zu arbeiten, zunächst in einem Harburger Kinderheim. Im Spätsommer kommt ihr Mann aus der Kriegsgefangenschaft zurück und beginnt ein Volkswirtschaftsstudium. Zwei Jahre später wird Tochter Susanne geboren.

1961

Ein Haus in Langenhorn wird der neue Wohnsitz der Familie, in dem Loki Schmidt mit ihrem Mann bis zu ihrem Tod lebt. Sie arbeitet an der Schule Eberhofweg in Langenhorn, Helmut Schmidt wird Hamburgs Innensenator.

1969

Der Lebensmittelpunkt der Familie verlagert sich stärker nach Bonn, weil ihr Mann Verteidigungsminister wird. Loki Schmidt muss ihren Beruf als Lehrerin auf Druck der Behörde aufgeben, weil sie nicht länger beurlaubt werden kann.

1974

Als Kanzlergattin hat sie künftig viele gesellschaftliche Verpflichtungen. Jeden Tag ist sie mehr als zehn Stunden mit Repräsentationsaufgaben beschäftigt. In den Ferien begleitet sie junge Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft auf Expeditionen in alle Welt.

1980

Der Lungen-Enzian ist die erste Pflanze, die Loki Schmidt zur "Blume des Jahres" kürt. Bereits 1976 hatte sie die Stiftung zum Schutze gefährdeter Pflanzen gegründet, aus der 1986 die "Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung zum Schutze gefährdeter Pflanzen" wird, kurz: "Loki-Schmidt-Stiftung".

1983

Ein unbekanntes Ananasgewächs wird von ihr entdeckt, das später nach Loki Schmidt benannt wird.

1999

Zu ihrem 80. Geburtstag erhält sie für ihre Verdienste um den Naturschutz von der Uni Hamburg den Professorentitel. Später veröffentlicht sie unter anderem zwei Bücher über ihr Leben.

2007

Nach 65 Jahren Ehe feiern Loki und Helmut Schmidt das Fest der eisernen Hochzeit. Toleranz und Respekt nennt sie als Erfolgsrezept.

2009

Der Senat ernennt Loki Schmidt zur Ehrenbürgerin. Als sie den Großen Festsaal des Rathauses betritt, erheben sich die Gäste klatschen minutenlang.