Hamburg. Wirtschaftssenator Ian Karan (parteilos) hat sich dafür eingesetzt, dass die von Abschiebung bedrohte Kate Amayo (20) in Deutschland bleiben darf: ,,Die Dame hat es verdient hierzubleiben, auch um ein Beispiel für andere Migranten zu sein", sagte der Senator. Seine Begründung: "Wir beklagen uns, dass es einen Mangel an qualifizierten Mitarbeitern gibt, und hier ist eine junge Dame, die ist vor fünf Jahren nach Hamburg gekommen, die spricht besser Deutsch als ich, die hat eine Abiturnote von 1,8 und die Möglichkeit, Chemie zu studieren." Er frage sich, warum im Ausland um talentierte Menschen geworben werde, "wenn schon Talente hier im Lande vorhanden sind, die wir nur entdecken müssen".
Der aus Sri Lanka stammende Karan war selbst vor 40 Jahren über England nach Deutschland eingewandert.
Der schwarz-grüne Senat will auf Bundesebene nicht auf eine Änderung des Ausländergesetzes als Konsequenz aus dem Fall dringen. "Eine Bundesratsinitiative ist nicht geplant", sagte Ralf Kunz, Sprecher der Innenbehörde. SPD-Landeschef Olaf Scholz hatte vorgeschlagen, ein Bleiberecht für geduldete Ausländer einzurichten, die in Deutschland einen Schulabschluss geschafft haben.
Vor allem für die Grünen zählt der menschenwürdige Umgang mit Flüchtlingen und illegal Eingereisten zum Kernbestand ihrer Politik. Dass die GAL jetzt nicht auf eine Gesetzesänderung drängt, dürfte auch daran liegen, dass die Grünen zu Zeiten der rot-grünen Bundesregierung die Härtefallkommission durchgesetzt haben, die morgen in Hamburg über das Schicksal von Kate Amayo entscheiden wird. Diese Kommission soll gerade nach humanitären und persönlichen Kriterien entscheiden.