Ende Oktober, wenn der Frost jederzeit kommen kann, beginnt im Kleingartenverein, in dem Sebastian Lux viele Stunden verbracht hat, die Winterruhe. Der Gedanke mache ihn schon jetzt etwas schwermütig, sagt der 38-Jährige. "Man bedauert im Herbst, dass man weniger Zeit in seinem Garten verbracht hat, als man wollte."

Seit fünf Jahren bewirtschaftet der Eimsbütteler mit seiner Frau Regine und den Kindern Anton, 8, und Karlotta, 9, eine Parzelle. Statt fürs Reihenhaus am Stadtrand hat sich der Kurator der Stiftung F. C. Gundlach mit seiner Frau für einen Schrebergarten entschieden. Ähnliches Image, aber dafür mussten sie wenigstens nicht aus ihrer Altbauwohnung ausziehen. Über Imagefragen ist der gebürtige Göttinger aber ohnehin längst erhaben. Er, der sich vor fünf Jahren ohne Vorkenntnisse ans Gärtnern wagte, hat sich inzwischen sogar zum Fachberater ausbilden lassen. Jetzt steht er Neulingen im Verein zur Seite, wenn sie Fragen zu Baumschnitt oder Heckenpflanzung haben.

Die Winterpause hat auch ihr Gutes: Es bleibt mehr Zeit für das andere große Familienhobby - Hockey. Und wenn sie die Sommersonne schmecken wollen, müssen sie nur an den Vorratsschrank gehen und Apfelsaft holen. "Aus den eigenen Äpfeln: Cox Orange und Jakob Lebel", sagt Lux. Er lässt keinen Zweifel daran, dass er diese Äpfel noch ernten will, wenn die Kinder irgendwann aus dem Haus sind.