"Come mister tallyman tally me banana. Daylight come and me wan' go home. Day-o, day-ay-ay-o ..." Diese Melodie kennt jeder! Der amerikanische Sänger, Schauspieler und Sohn eines Matrosen, Harry Belafonte, besingt in seinem Banana Boat Song von 1957 einen armen Seemann, der sehnsüchtig auf den Zählmeister wartet, damit er endlich Feierabend machen kann.
Die Zeiten des Tallymanns, der im Bananenschuppen mit einem Handzählgerät die Bananenstauden erfasste, sind heute vorbei. Seegüterkontrolleur heißt der Job seit 1975, und sein Handwerkszeug ist in erster Linie ein Computer. Diese Berufsbezeichnung hat auch die des ehemaligen Quartiersmannes mit ersetzt. Während der Tallymann in allen Häfen der Welt so heißt - Seegüterkontrolleur hin oder her -, gibt es die Quartiersleute als Bezeichnung für Lagerunternehmer ausschließlich bei uns in Hamburg. Quartiersleute heißen nicht so, weil sie den Waren ein Quartier gaben, sondern weil sie sich traditionell zu Vierergruppen zusammenschlossen (lat. quattuor = vier), um Waren für Kaufleute einzulagern, zu prüfen und auch dafür zu sorgen, dass sie während der Lagerung keinen Schaden nahmen.
Damit die Ladung zu den Quartiersleuten gelangen konnte, waren die Schauermänner da. Schaurig-schöne Geschichten erzählen alte Hafenarbeiter noch heute über diese Zeit. In Gangs von sechs bis zwölf Arbeitern ließen sie sich zum Ent- und Beladen von Schiffen anheuern. Muskelkraft und Schnelligkeit waren damals gefragt.
In Zeiten des Containers haben sich die Hafenberufe verändert. Die Geschichten und vor allem die Lieder über sie jedoch bleiben.