Hamburg. Die Seniorenberatung, die Mütterberatung, die Elternschulen, die Jugendhäuser - alle diese Angebote im sozialen Bereich könnten demnächst in Hamburg abgeschafft werden. Das geht nach Informationen des Abendblatts aus einer Liste mit Sparvorschlägen für die sieben Bezirke hervor. Sie wurde gestern kontrovers in der Finanzbehörde diskutiert. Dabei soll Finanzsenator Carsten Frigge (CDU) auf seine Sparvorgaben gepocht haben, während die sieben Bezirksamtsleiter viele der Maßnahmen ablehnten oder zumindest sehr kritisch sahen. Zunächst geht es um neun Maßnahmen, die die jährlichen Ausgaben um 12,6 Millionen Euro reduzieren sollen.
Gespart werden soll in den Bezirken demnach auch an der Wirtschaftsförderung, am Zentrum Sehen, Hören, Sprechen und Verstehen, an den regionalen Sicherheitskonferenzen und am Förderfonds der Bezirksversammlungen. Sollten diese Vorschläge bei der nun folgenden Abstimmung mit den Fachbehörden nicht durchsetzbar sein, käme eine "Reserveliste" zum Tragen. Sie sieht unter anderem die Abschaffung der Umweltberatung, der Wildgehege und des Schulärztlichen Dienstes und harte Einschnitte bei den Bürgerhäusern und den pauschalen Zuwendungen für die Bezirke vor. Insgesamt will Frigge gut 500 Millionen Euro pro Jahr sparen. Die Entscheidung, welche Maßnahmen umgesetzt werden, trifft der Senat auf seiner Koalitionsklausur am 22. September.