Dass psychische Störungen vor allem die Schulkinder treffen, ist eine Folge des Zeit- und Leistungsdrucks. Viele Kinder haben heute einen vollen Terminkalender, nach der Schule gehen sie zum Sport, zum Musikunterricht oder zur Nachhilfestunde. Moderne Technik wie Computer und Handys sorgen für eine Flut von Informationen, die die Kinder verarbeiten müssen. Viel Zeit, sich auszuleben, bleibt da oft nicht.
Zwar ist es verständlich, wenn Eltern für ihre Kinder die besten Startbedingungen wollen. Es verwundert auch nicht, wenn Kinder diese Anforderungen aufnehmen und sich damit selbst überfordern.
Aber nicht jeder Schüler muss ein Überflieger sein, und wer mal nicht mithalten kann, ist deshalb nicht gleich ein Versager. Doch der Druck, der auf den Kindern lastet, scheint heute immens hoch. Wer sich den Anforderungen nicht mehr gewachsen fühlt, läuft schon als Schüler Gefahr, am Burn-out-Syndrom zu erkranken, kann nachts nicht mehr schlafen oder leidet unter Kopfschmerzen.
Höchste Zeit zum Umdenken: Es muss auch Platz für Schwächen geben und Freiraum für Aktivitäten, die nicht mit Leistungsanforderungen gekoppelt sind. Kinder brauchen Zeit zum Spielen. Und besonders brauchen sie verständnisvolle Erwachsene, die sie beschützen, wenn sie schwach sind, ihre Stärken fördern und ihnen helfen, den Weg ins Leben zu finden. Den Weg, der zu ihnen passt.