Egal ob bei Ebbe oder Flut: Jedes Schiff mit einem Tiefgang von bis zu 12,80 Metern kann den Hamburger Hafen tideunabhängig anlaufen. Große Containerschiffe erreichen allerdings größere Tiefen - und können trotzdem kommen, wenn auch nicht immer voll beladen. Wie das geht? Die Nautische Zentrale, das Pendant zum Tower am Flughafen, öffnet diesen Schiffen ein Tidefenster. Damit kann der Tiefgang auf 15,10 Meter erhöht werden.

Der Unterschied zwischen Niedrig- und Höchststand des Pegels beträgt in Hamburg immerhin 3,60 Meter. Diesen Effekt macht sich die Nautische Zentrale zunutze und dirigiert die Schiffe so, dass sie mit dem Flutberg die Elbe hinauf in den Hafen "surfen" oder ihn beim Auslaufen so treffen, dass sie den hohen Wasserstand bis zur Mündung ausnutzen können. Das Tidefenster ist ein Zeitfenster, das dem aktuellen Verlauf der Tide angepasst wird. Gesteuert wird der Schiffsverkehr auf der Elbe von erfahrenen Nautikern, die rund um die Uhr im Einsatz sind. Sie wissen immer, welche Schiffe auf dem Weg nach Hamburg sind, wo sie liegen oder wann sie ablegen.

Zusammen mit ihrem Wissen über die nautischen Gegebenheiten können sie sicherstellen, dass die berühmte "Handbreit Wasser" unterm Kiel jederzeit vorhanden ist und kein Schiff stecken bleibt.

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