Mit Broadwind Energy hat sich schon wieder ein Anbieter aus der Windkraftbranche für einen Firmensitz in Hamburg entschieden. Das ist gut so, denn nach Abwanderungen von Unternehmen wie Kolbenschmidt oder Teilschließungen wie bei Hermes Schleifmittel wegen der Wirtschaftskrise und Insolvenzen wie bei dem Autozulieferer Stankiewicz, braucht die Stadt neue Erfolge.
Und die stellen sich jetzt ein. Mit der in Hamburg gestarteten Fokussierung auf die Windkraftbranche profitiert Hamburg nicht nur von kommenden zusätzlichen Steuereinnahmen, sondern auch vom Know-how einer innovativen Branche mit großem Zukunftspotenzial.
Denn die Zeiten, als Zweifler die Erbauer von Windrädern noch belächelten oder sogar als Gefahr für eine sichere Stromversorgung sahen, gehören längst der Vergangenheit an. Firmen wie Repower, Siemens oder Vestas setzen heute Maßstäbe im Erfindergeist mit riesigen Anlagen auf hoher See, mit denen regenerativer Strom erzeugt werden kann. Und sie schaffen Arbeitsplätze, allein um die Hunderttausend sind es derzeit in Deutschland, 5000 davon in der Hansestadt.
Dennoch ist zu viel Euphorie, gerade auch am deutschen Windstandort Hamburg, nicht angebracht. Gewerbegrundstücke für große Neuansiedlungen fehlen. Ingenieure und weiteres qualifiziertes Fachpersonal sind trotz der Wirtschaftskrise an Elbe und Alster Mangelware. Und sie werden weiter knapp bleiben. Hamburgs Zukunft als innovativer Standort wird davon abhängen, ob es gelingt, kreative Köpfe in die Metropole zu holen und sie auch hier zu halten.