Ein Kommentar von Alexander Laux

Es ist ja fast schon zur Tradition geworden, dass der HSV als Ausbildungsverein für Europas zahlungskräftige Topklubs dient. Zuletzt bediente sich Manchester City mit dem deutschen Nationalspieler Jerome Boateng. Jetzt buhlt Italiens "alte Dame" Juventus Turin intensiv um Dennis Aogo. Der Nächste bitte?

Es ist immer leicht, etwaige Trennungsgedanken mit dem Verweis auf einen beträchtlichen finanziellen Ertrag zu legitimieren, nach dem Motto: Für das viele Geld? Da fände sich doch locker Ersatz. Aber mal abgesehen davon, dass der HSV in der jüngsten Vergangenheit (siehe Heiko Westermann) eher nachwies, dass er auf dem Schnäppchenmarkt längst nicht mehr aktiv ist, müssen die Verantwortlichen aufpassen, nicht als Durchgangsstation an Image zu verlieren. Das Potenzial eines Fußballers über eine längere Phase zu fördern kann außerdem viel wertvoller sein als ein kurzfristiger Gewinn, zumal es einer Mannschaft noch nie wirklich geholfen hat, wenn sie ständig in einem Erneuerungsprozess steckt. Vor allem nicht, wenn dieser auch vor der Trainerposition nicht haltmachte.

Und, mal ehrlich: Die Millionenumsätze mit Transfers haben beim HSV in der Vergangenheit unterm Strich nur dazu geführt, dass das Gehaltsniveau exorbitant anstieg, während das Titelkonto leer blieb. Warum also nicht einen HSV-Profi Dennis Aogo zum besten Linksverteidiger Deutschlands machen? Es wäre einen Versuch wert. Deshalb, alte Dame: Hände weg von Aogo!