Der Sozialsenator und Vertreter sozialer Dienste unterzeichneten ein Konsenspapier. Auch das Hilfesystem für Behinderte soll erweitert werden.

Hamburg. In Hamburg sollen mehr Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen in den eigenen vier Wänden leben können. Ein entsprechendes Konsenspapier unterzeichneten Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU), Vertreter der Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen (LAG), der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW) und des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Leistungen (bpa) am Mittwoch in Hamburg.

„In einer eigenen Wohnung zu leben, das Leben zusammen mit einem Partner, allein oder in einer Wohngemeinschaft möglichst selbstständig zu gestalten, ist für viele Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen ein langgehegter Wunsch“, so Wersich. Ziel sei es, Menschen mit Behinderungen nicht auszugrenzen, sondern mit ihnen als Nachbarn und Bürger zusammenzuleben, sagte der Senator.

2005 hatten der Senat und die Sozialverbände ein ähnliches Papier verabschiedet. Darin war als Ziel formuliert worden, 770 Menschen, die in stationären Behinderteneinrichtungen betreut wurden, eine eigene Wohnung mit ambulanten Leistungen zu ermöglichen. Dies wurde nach Senatsangaben bisher für mehr als 500 Männer und Frauen umgesetzt.

Weiter regelt das Konsenspapier unter anderem die Mitspracherechte von Menschen mit Behinderungen bei der Weiterentwicklung des Ambulantisierungsprogramms und die Wahlfreiheit der Betroffenen in der Frage, ob und wie sie ambulant betreut werden möchten.

Außerdem enthält es allgemeine Erklärungen zu einer angestrebten Weiterentwicklung des Hilfesystems im Sinne der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen sowie der Beschlüsse der Arbeits- und Sozialministerkonferenz der Länder.