Man kann aus jedem Hund einen Kampfhund machen. Wenn man mit Hundehaltern spricht, schallt einem dieses Argument bei der Diskussion über ihre Geschöpfe sofort entgegen. Nur machen Besitzer von Dackeln, Pudeln oder Retrievern aus ihren Lieblingen keine Kampfmaschinen. Wer so etwas vorhat, der legt sich eben einen martialisch anmutenden Bull- oder Staffordshire Terrier zu.

Und so hat Hamburgs Tierheimchef Manfred Graff recht, wenn er sagt, dass das Problem am anderen Ende der Leine zu finden ist - nämlich beim Menschen. Und gerade deshalb sollten die Hürden für das Halten derartiger Hunde derart hoch bleiben. Auch wenn der eine oder andere friedliebende Besitzer eines Knuddel-Pitbulls ob der vermeintlichen Gefährlichkeit dieser Rasse irritiert ist. Es stimmt auch, dass die meisten Übergriffe etwa von Schäferhunden oder Dobermännern ausgehen. Dass es eben nicht die besagten Kampfhunde-Rassen sind, ist der Hundeverordnung zu verdanken. Man müsste daher vielmehr darüber nachdenken, sie auf weitere Rassen auszuweiten.

Wer Tierfreund ist, der sollte zuerst Menschenfreund sein. Wer diese Fähigkeit nicht hat, sollte auch keinen Hund besitzen. Das ist die Lehre aus dem grausamen Tod des kleinen Volkan, der heute vor zehn Jahren von zwei Kampfhunden angefallen wurde. Die Konsequenzen wurden gezogen. Dass die Hundeverordnung ein Erfolg ist, zeigt die Statistik: Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der Beißattacken nahezu halbiert.