Hamburger Taxiverbände fordern, dass die Kunden wieder ab der ersten Sekunde Stillstand zahlen müssen. Grund: höheres Verkehrsaufkommen.

Hamburg. In Hamburg mit dem Taxi zu fahren, könnte bald deutlich teurer werden. Nachdem der Grundtarif erst im vergangenen Jahr erhöht worden war, wollen Hamburgs Taxiunternehmen die Preise nun erneut nach oben schrauben. In einem Antrag, der der zuständigen Behörde vorliegt, fordern sie, dass die Kunden wieder ab der ersten Sekunde Stillstand zahlen müssen, also etwa vor Ampeln und im Stau. Bisher zählte das Taxameter erst nach einer Minute weiter.

Thomas Lohse, Vorsitzender von Taxen-Union Hamburg Hansa e.V. (TUHH) und Vorstand Hansa Funktaxi eG, hält es für vernünftig, dass über die "verkehrsbedingte Wartezeit" nachgedacht wird. Diese habe sich in der letzten Zeit durch das gestiegene Verkehrsaufkommen stetig verlängert.

Die zunehmend steigenden Spritpreise würden die Existenz der Unternehmen gefährden. "Wir müssen dabei auch an die Fahrer denken, die sollen schließlich auch bezahlt werden und von ihrem Einkommen leben können", so Lohse. Von einer Erhöhung des Grundpreises und der Kilometerpreise sei jedoch nicht die Rede. Aus dem Antrag geht hervor, dass der Tarif für Senioren sogar gesenkt werden soll.

Mit Kritik an den geplanten Regelungen rechnet Lohse nicht. "Nach der letzten moderaten Preiserhöhung Mitte vergangenen Jahres haben zahlreiche Kunden Verständnis gezeigt. Schließlich erhöhen auch Busse und Bahnen regelmäßig ihre Preise."

Laut Helma Krstanoski, Sprecherin der Wirtschaftsbehörde, werde die Entscheidung voraussichtlich in etwa drei Monaten fallen. "Wir prüfen den Antrag, werden eine Anhörung mit den Taxen-Verbänden durchführen, andere Behörden beteiligen und uns am Ende eine Meinung bilden", so Krstanoski. Der Senat werde schließlich über Tarifänderungen entscheiden. (HA)