Mit umgebauten Mülltonnen fotografierten zehn Müllmänner und eine Müllfrau Lieblingsorte, die sie auf ihren Touren entdeckten.

Hamburg. Wenn einer eine Stadt gut kennt, dann sind es die Mitarbeiter der Müllabfuhr, die jeden Tag auf ihren Straßen unterwegs sind. Angestellte der Hamburger Stadtreinigung haben ihre Wertschätzung für die Stadt, in der sie bei Wind und Wetter ihrer Arbeit nachgehen, jetzt fotografisch dokumentiert.

Mit umgebauten Mülltonnen fotografierten sie Lieblingsorte, die sie auf ihren Touren durch alle Stadtteile entdeckten. Von Touristenmagneten wie Rathaus und Speicherstadt bis zu Baustellen und Hinterhöfen reichen die Motive. Eine Ausstellung der Bilder ist geplant. Wann und wo sie öffentlich gezeigt werden, steht aber noch nicht fest.

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„Es ist die älteste und einfachste Kamerakonstruktion der Welt“, erläutert Müllwagenfahrer und Hobbyfotograf Hans-Dieter Braatz das Prinzip. „Um eine Mülltonne in einen Fotoapparat zu verwandeln, muss man nur ein Loch vorne reinbohren und einen Bogen Fotopapier hinten reinhängen. Fertig ist die riesige, rollende Lochkamera.“ Durch die langen Belichtungszeiten verschwinden Menschen und Autos von den Bildern. „Man bekommt eine ganz andere Perspektive auf die Stadt, auch auf Gebäude, die man schon 1000 mal gesehen hat“, sagt Entsorger Werner Bünning. Insgesamt haben an dem Projekt zehn Müllmänner und eine Müllfrau teilgenommen. (dpa)