Straßen, Schienen und Wasserwege zählen zu den Lebensadern einer modernen Volkswirtschaft. Das Verkehrsaufkommen in Deutschland steigt ständig, wegen wachsender Im- und Exporte, aber auch wegen des zunehmenden europäischen Transitverkehrs. Das Geld, das die öffentliche Hand in den Erhalt und in den Ausbau der Infrastruktur investiert, reicht längst nicht mehr aus. Die Adern unserer Mobilität verkalken und verfallen. Für Deutschland als eine der führenden Wirtschaftsnationen der Welt ist das eine gefährliche Entwicklung. Denn die Kraft der Unternehmen hängt in unserer extrem arbeitsteiligen Wirtschaft auch davon ab, dass die Transportprozesse funktionieren.

Milliarden Euro jährlich verbrennen schon heute sinnlos, wenn Lastwagen und Personenwagen in mehr und immer längeren Staus stecken. Und die Chancen eines verstärkten Bahntransports von Gütern können nicht realisiert werden, solange die Kapazität im Schienennetz fehlt.

Die Überlastung der Straßen ist für Hamburg weit bedrohlicher als die ewigen Verzögerungen bei der Elbvertiefung. Die Köhlbrandbrücke im Hafen ist marode, eine leistungsfähige Querverbindung zwischen den Autobahnen 1 und 7 seit Jahren überfällig. Die Straßen der Innenstadt werden vom Schwerlastverkehr überrollt. Ein greifbares Verkehrskonzept und dessen Finanzierung für Hamburg und den Norden ist nirgends zu erkennen. Für dieses Versäumnis werden Wirtschaft und Bürger der Hansestadt in den nächsten Jahren einen hohen Preis entrichten müssen.