Weil er “Hamburg meine Perle“, die Hymne des HSV, umgedichtet hat, wird der Moderator nun massiv von Fans angefeindet und bedroht.

Hamburg. Was eigentlich witzig sein sollte, wird nun zu bitterem Ernst. HSV-Fans bedrohen und beschimpfen den Radio-Hamburg-Moderator Horst, weil dieser die Hymne des Vereins, "Hamburg meine Perle" von Lotto King Karl, umgedichtet hat. Seine Zweitliga-Version beschäftigt sich mit dem Abstiegskampf des HSV - was anscheinend für viele kein Spaß mehr ist. Und der Ärger geht bei einigen radikalen HSV-Fans mittlerweile so weit, dass Horst Morddrohungen erhalten hat.

"Wir nehmen das alles sehr ernst, Horst und seine Freundin fühlen sich sehr bedroht", sagt Radiomoderator und stellvertretender Programmdirektor John Ment. "Deshalb ist es auch wirklich richtig, dass er nun einen Personenschützer an seiner Seite hat." Der Moderator gibt zu, dass selbst er, der persönlich nicht an dem Lied beteiligt ist, ein mulmiges Gefühl an diesem Morgen auf dem Weg zur Arbeit hatte. "Man weiß nie, wer sich morgens um vier Uhr in der Spitaler Straße rumtreibt."

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Grundsätzlich seien diejenigen, die sich unter dem Deckmantel eines HSV-Fans zu den Beleidigungen gegen den Moderator hinreißen lassen, laut Ment "HSV-Terroristen". "Ich kann mir vorstellen, dass das Lied von diesen Menschen als Majestätsbeleidigung angesehen wird. Aber auch ich bin ein Fan und mit diesem Lied wollen wir den Verein nicht beleidigen, sondern motivieren und ihm vor Augen führen, was passiert, wenn sich die Mannschaft nicht am Riemen reißt."

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Auf die Kritik des Urhebers des Liedes, Lotto King Karl, reagiert der Sender gelassen. "Lotto bekommt bei jedem Mal, wenn wir den Song spielen, Geld dafür", sagt Ment. Um den Konflikt zu entschärfen, hat sich das Redaktionsteam dazu entschlossen, die erste Zeile des Songs zu verändern. Aus "Wenn du aus Aue kommst, sind deine Eltern wohl Geschwister" wird "Wenn du aus Aue kommst, kannst du im Erzgebirge wandern". "Heute werden wir noch beide Versionen spielen, ab Freitag nur noch die neue Version", sagt Moderator Ment. Zudem soll es auch eine spanische Version geben, damit auch die spanisch-sprechenden Fußballer des HSV das Lied verstehen.