Um 3.15 Uhr und damit knapp drei Stunden eher als geplant wurde die Autobahn nach der Sperrung am Wochenende zwischen Dreieck Nordwest und Stellingen wieder komplett für den Verkehr freigegeben.

Hamburg. Die Autobahn 7 ist schon früher wieder freigegeben worden als ursprünglich geplant. Bereits um Mitternacht wurde die Strecke gen Süden laut Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof wieder für den Verkehr zugänglich gemacht. Punkt 0.05 Uhr gab es damit auch wieder freie Zufahrt zur A 23. Um 3.15 Uhr wurde schließlich die A 7 Richtung Norden geöffnet, bestätigte ein Sprecher der Verkehrsleitzentrale abendblatt.de am Morgen. Auch die gesperrten Elbtunnelröhren sind wieder frei. Vorsicht sei dennoch geboten: Am Morgen behindern dicke Nebelschwaden die Sicht im gesamten Stadtgebiet und im Hamburger Umland. "Auf der A 25 kann man fast die Hand vor dem Gesicht nicht mehr sehen", so der Sprecher der Leitzentrale.

Auf der A 7 war ursprünglich eine Öffnung für den Verkehr am Montagmorgen um sechs Uhr geplant. Zuvor war das befürchtete Verkehrschaos an dem vielbefahrenen Knotenpunkt ausgeblieben: Die Vollsperrung der Autobahn 7 bei Hamburg hat am Wochenende zu keinen größeren Behinderungen geführt. Polizei, Bauleitung, Hochbahn und ADAC sind zufrieden. Grund für die Vollsperrung der Autobahn 7, eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Deutschlands, waren umfangreiche Brückenbauarbeiten. Am Sonntags kam es nachmittags bei zunehmendem Verkehr zu vereinzelten Stockungen, die sich aber nicht wesentlich von anderen Wochenenden unterschieden.

In der Nacht zum Sonnabend hatten die Bauarbeiten begonnen. Die alte Brücke über die A7 wurde abgebaut und in Einzelteile zerlegt, die neue Brücke herangefahren und eingebaut. Die neue, größere Brücke ist nötig, weil die Autobahn auf sechs beziehungsweise acht Spuren verbreitert wird. Zeitgleich fanden im Elbtunnel Wartungsarbeiten statt.

„Mit den Baumaßnahmen kommen wir sogar ein bisschen schneller voran als gedacht“, sagte Bauleiter Christian Rohde am Sonntag. Wie sich nun herausstellte sogar so schnell, dass eine frühzeitige Freigabe für den Verkehr möglich wurde. Die Eisenbahnbrücke nördlich der Auffahrt Stellingen wurde am Sonnabendabendabend ausgetauscht und montiert. Zeitweise war dafür ein 1000-Tonnen-Kran im Einsatz. Alte Auflagenkonstruktionen aus Stahl sollten im Laufe des Sonntags noch abgebaut und die Fahrbahn der A7 gereinigt werden. „Hoffentlich sind keine Schäden an der Fahrbahn entstanden. Das könnte noch ein Knackpunkt sein“, so Baustellenleiter Rohde. Die Montierung der neuen Brücke sei eine ziemlich "fummelige“ Arbeit gewesen. Man habe aber dafür reichlich Zeit eingeplant gehabt.

Da für die Bauarbeiten auch Sicherheitsplanken abgebaut werden muss, sei eine Abnahme der Fahrbahnen der Autobahn und deshalb eine genaue Prüfung der Verkehrssicherheit notwendig gewesen. Die "fehlende“ Stunde auf Grund der Zeitumstellung in der vergangenen Nacht sei bei den Planungen berücksichtigt worden.

Positiv überrascht ist der ADAC. „Die Autofahrer scheinen unsere Ratschläge ernst genommen zu haben und sind an dem schönen Frühlingswochenende zu Hause geblieben oder haben andere Verkehrsmittel genutzt“, sagte der Sprecher des ADAC Hansa, Matthias Schmitting. Viele Urlauber haben zudem die großräumige Umfahrung genutzt. Das hätte sich am zähfließenden Verkehr auf der A1 zwischen Maschener Kreuz und Harburg gezeigt. „So viel Verkehr haben wir an einem normalen Sonnabend dort nicht“, so Schmitting.

An den Anschlussstellen Volkspark und Schnelsen hatte es am Sonnabendnachmittag noch Stau gegeben. Der blieb am frühen Sonntagnachmittag aus. „Auf der innerstädischen Umleitungsstrecke Holsteiner Chaussee und Kieler Straße gibt es zähfließenden Verkehr“, sagte ein Sprecher der Polizei in Hamburg. Nach Angaben der Hochbahn brauchen die Busse auf dieser Strecke 15 bis 20 Minuten länger als an normalen Tagen. Betroffen sind die Linien 4, 39 und 183.

Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof zog am Sonntagnachmittag eine positive Bilanz des Wochenendes. "Bis zu diesem Zeitpunkt läuft alles in geordneten Bahnen und die Länge der Staus hält sich in Grenzen." Viele Hamburger hätten sich die Ratschläge der Behörde zu Herzen genommen und an diesem Wochenende das Auto stehen gelassen oder seien auf den öffentlichen Personen- und Nahverkehr umgestiegen. Als Beispiel führte der Staatsrat aktuelle Zahlen für den Elbtunnel an. Üblicherweise würden an einem Sonnabend rund 92.000 Fahrzeuge die unterirdische Elbquerung passieren.

An diesem Sonnabend seien es etwas mehr als 52.000 gewesen. "Das heißt, dass gut 43 Prozent weniger Fahrzeuge im Elbtunnel unterwegs waren", sagte Rieckhoff. Auch die weiträumige Umfahrung Hamburgs über die Autobahnen 1 und 21 sei sehr gut angenommen worden. Den Erfolg führte der Staatsrat zudem auf die gute Vorbereitung und den großen Einsatz von Polizei sowie öffentlichen Verkehrsunternehmen zurück. Ferner habe sich die gute Zusammenarbeit mit dem Automobilkub ADAC als von großem Vorteil erwiesen. Dadurch hätten viele Autofahrer erreicht werden können.

Mit Material von dpa