Nur 30 Prozent der Hamburger Schüler können nach der 4. Klasse sicher schwimmen, ergab eine Anfrage der FDP an den Senat. Was besonders erschreckend daran ist - die Zahl der Nichtschwimmerkinder ist weiter gestiegen. Im vorigen Jahr sprach die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft noch von 43 Prozent Nichtschwimmern und forderte, wie jetzt auch die FDP, der Schwimmunterricht müsse früher beginnen.

Dabei geschieht das im privaten Rahmen längst. Wer es sich leisten kann, nutzt private Schwimmschulen und Vereinsangebote schon vor der Einschulung. Aber dieses Engagement der Eltern ist teuer und nicht überall gleich ausgeprägt - sicher ein Grund, warum es in sozial schwachen Stadtteilen mehr Nichtschwimmerkinder gibt als in den privilegierten Vierteln.

Die Entscheidung der Bildungsbehörde, die Verantwortung für das Schulschwimmen an Bäderland abzugeben, war ebenfalls nicht förderlich. Wieder sind es die Eltern, die ihre Kinder zum Schwimmunterricht begleiten müssen. Und Entschuldigungen sind schnell geschrieben. Hier liegt eine Chance für die Ganztagsschule. Am Nachmittag könnten Betreuer mit den Kindern schwimmen gehen - und den Schwimmerfolg endlich vom Elternhaus abkoppeln.