Deutsch-afghanisches Mitglied der Hamburger “Reisegruppe“ gesteht im Prozess in Koblenz, dass er zur Islamischen Bewegung Usbekistan gehörte.

Hamburg. Ein mutmaßlicher Al-Kaida-Terrorhelfer hat vor Gericht den Kontakt zur Terrorvereinigung Islamische Bewegung Usbekistan (IBU) eingeräumt. Der 37 Jahre alte Angeklagte Ahmad S., der jahrelang in Hamburg lebte, sagte am Dienstag vor dem Oberlandesgericht Koblenz: „Wir wollten eigentlich zu Al-Kaida gehen.“ Er und weitere Mitglieder der Hamburger „Reisegruppe“, einer Islamistenzelle, seien aber zunächst bei der IBU geblieben, wo sie an Propagandafilmen mitwirken sollten. Der Flug von Deutschland nach Pakistan 2009 sei ein One-Way-Ticket gewesen.

Der Deutsch-Afghane hatte zum Prozessauftakt am Montag eingeräumt, dass er am „Heiligen Krieg“ (Dschihad) teilnehmen und bei Al-Kaida mitmachen wollte. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm Mitgliedschaft im Terrornetz Al-Kaida und der IBU vor. Er sollte demnach ein Netzwerk von Al-Kaida mit aufbauen und möglicherweise Anschläge in Deutschland unterstützen. Er war 2010 in Kabul aufgegriffen und in US-Gewahrsam genommen worden und kam 2011 nach Deutschland in Untersuchungshaft. (dpa)